Tabakkonsum ist größter Risikofaktor, Sterblichkeitsrate in Deutschland sinkt langsam
Warum bösartige Tumoren in der Harnblase überhaupt entstehen, ist nicht eindeutig geklärt. Sicher ist jedoch, dass es verschiedene Risikofaktoren gibt, die die Entstehung von Blasenkrebs massiv fördern, an erster Stelle steht dabei das Rauchen. In Deutschland erkranken jährlich rund 30.000 Menschen an einem bösartigen Tumor der Harnblase. Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen; Blasenkrebs ist bei Männern die zweithäufigste urologische Krebserkrankung.
Dass Tabakrauchen Lungenkrebs und Gefäßverengungen hervorruft ist weitestgehend bekannt, aber was die Wenigsten wissen: Fachleute machen Tabakkonsum für etwa 50 Prozent aller Blasenkrebserkrankungen verantwortlich. Krebs auslösende Chemikalien und Schwermetalle, die im Tabak enthalten sind, gelangen in den Blutkreislauf und werden in den Nieren herausgefiltert. Zusammen mit dem Urin gelangen diese Schadstoffe schließlich in die Blase, wo sie meist längere Zeit bleiben. Dadurch haben die krebserregenden Substanzen lange Kontakt mit der Blasenschleimhaut und können dort bösartige Veränderungen hervorrufen.
„Viele Menschen wissen nicht, dass das Rauchen eine der Hauptursachen, wenn nicht die Hauptursache für die Entstehung von Blasenkrebs ist. Auf den Verpackungen wird auf diverse Risiken hingewiesen, nicht aber auf den Blasenkrebs“, erklärt der Chefarzt und Ärztliche Direktor der Paracelsus-Klinik Golzheim, Prof. Dr. med. Johannes M. Wolff. Jedoch ist die Sterblichkeitsrate bei Harnblasenkarzinomen in den letzten Jahren gesunken. Experten machen dafür unter anderem geänderte Rauchgewohnheiten verantwortlich, daneben gibt es mittlerweile eine Vielzahl medizinischer Behandlungsverfahren, die die Erkrankung heilen, zumindest aber zum Stillstand bringen können. Die komplette Entfernung der Harnblase (Zystektomie) ist bei lokal fortgeschrittenem Blasentumor häufig die Behandlung mit den besten Heilungschancen. Dazu gehört auch, eine dauerhafte Ersatzblase zu schaffen, um den Urin abzuleiten.
„Unsere Klinik bietet dazu unterschiedliche Verfahren an,“ erklärt Oberarzt Dr. med. Frantisek Kunec. „Wir stellen eine so genannte Neo-Blase aus Teilen des Dünndarms her, oder der Urin wird ebenfalls mit einem Stück Dünndarm über die Bauchdecke nach außen abgeleitet, die so genannte Ileum-Conduit-Methode“, so Dr. Kunec weiter. „Welches Verfahren am besten geeignet ist und den Bedürfnissen der Patienten am ehesten entspricht, klären wir immer im ausführlichen Gespräch“, sagt der Oberarzt und Facharzt für Urologie an der Paracelsus-Klinik Düsseldorf Golzheim.
„Wenn Blasenkrebs frühzeitig erkannt und behandelt wird, sind die Heilungschancen gut“, sagt Professor Wolff. „Allerdings bilden sich oft Rezidive, das heißt, der Blasenkrebs kann wieder auftreten. Wer trotzdem weiter raucht, verdoppelt sein Risiko, dass das Blasenkarzinom erneut auftritt“, erklärt der Chefarzt.
Die Paracelsus-Klinik Düsseldorf Golzheim ist die größte urologische Fachklinik in Deutschland und gehört europaweit zu den größten Spezialkliniken des Fachgebiets. Das Behandlungsspektrum umfasst sämtliche Erkrankungen der Niere, Nebennieren, Harnleiter, Blase, Harnröhre, Prostata und des männlichen Genitals. Ergänzt wird das Leistungsspektrum durch die Therapie von Potenzstörungen und Inkontinenzleiden beider Geschlechter. Die Klinik deckt das gesamte Operationsspektrum der modernen Urologie ab.
Abb.: Oberarzt Dr. med. Frantisek Kunec und Chefarzt Prof. Dr. med. Johannes M. Wolff