THS
19. Mai 2022 

Warum Früherkennung bei Parkinson so wichtig ist

Parkinson? Das ist doch die Krankheit, die alte Menschen bekommen. Früherkennung bei Parkinson? Wer Parkinson hat, zittert – leicht erkennbar. Parkinson? Ist unheilbar.

So ist das mit den Bildern, den Vorurteilen, die wir alle im Kopf haben. Vieles stimmt, manches aber auch nicht. Aktuell gibt es über 400.000 Parkinson-Patienten in ganz Deutschland. Und es werden mehr, denn das Alter spielt bei der Krankheit eine große Rolle. In der Altersgruppe der 80-Jährigen sind etwa fünfmal mehr betroffen als in der der 65-Jährigen. Es gibt aber auch zahlreich jüngere Menschen, die mit der Krankheit leben.

Und ja, Morbus Parkinson kann heute noch nicht geheilt, nicht gestoppt werden. Aber der Verlauf der neurologischen Krankheit kann besser denn je verlangsamt werden – durch gute Medikamente, Bewegung und die richtige Ernährung. Das haben Medizin und Forschung in den letzten Jahren erreicht. Auch, dass die Krankheit bekannter ist, mehr in ihre Erforschung investiert wird. Gemeinsam mit prominenten Parkinson-Erkrankten wie Frank Elstner in Deutschland oder Michael J. Fox aus den USA, der mit dem Film „Zurück in die Zukunft“ berühmt geworden ist und dort seit Jahren eine erfolgreiche Parkinson-Stiftung führt.

Je mehr Neurologen, Ärzte und Forscher über die Krankheit wissen, umso besser kann sie behandelt und möglicherweise auch in absehbarer Zukunft gestoppt werden. Und umso wichtiger sind Forschungen zur Früherkennung bei Parkinson.

Früherkennung und der große Wunsch, Parkinson zu stoppen

Unsere Chefärztin, Professor Dr. Brit Mollenhauer, ist eine der führenden Parkinson-Expertinnen. Zusätzlich zu ihrer Arbeit in der Elena Klinik erforscht sie in der Universität Göttingen mit einem Team den Morbus Parkinson und ist Mitglied in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien wie z.B. der Michael J. Fox Stiftung und der Movement Disorder Society. Ihr größter Wunsch, ihr Ziel ist es, die Krankheit zu stoppen. Deshalb ist die Früherkennung von Morbus Parkinson so wichtig.  Mit der Früherkennung verstehen wir die Krankheit immer besser.

Haben Sie gewusst, dass Parkinson vor der Diagnose schon seit vielen Jahren – vielleicht sogar schon seit 20, 30 Jahren – in Ihrem Körper schlummert? Ist Ihnen bekannt, dass Schlafstörungen mit lebhaften Traumphasen sowie ein starker Riechverlust der Nase, ständige Verstopfungen oder auch Depressionen und Gedächtnisstörungen Teil der Krankheit sein können? Zumindest dann, wenn sie häufig und in Kombination auftreten? Oder dass lange bevor die ersten typischen motorischen Parkinson-Symptome wie Muskelsteifheit, Zittern oder Haltungsinstabilität auftreten, bereits α-synuclein Einschlüsse, Eiweiß-Verklumpung in den Zellen begonnen haben?

Biomarker und Riechtests

Es ist noch nicht allzu lange her, seitdem Neurologen dies entdeckt haben.  Die Frühsymptome haben ihnen neue Wege, neue Fragen, neue Türen geöffnet – für weitere Forschungen. Prof. Dr. Brit Mollenhauer ist beispielsweise gemeinsam mit einem Team auf der Suche nach verlässlichen Biomakern, die Diagnose frühzeitig anzeigen und die den Verlauf der Erkrankung zeigen. Um somit noch besser die Entwicklung von neuroprotektiven Therapien zu unterstützen. Zudem entwickelt sie aktuell einen Test, der in der Nasenschleimhaut Hinweise auf Morbus Parkinson gibt. Mit modernsten Bildgebungsmethoden oder auch mit der Analyse von Nervenwasser lassen sich Hinweise auf die Krankheit finden. Einfache Blut- oder Riechtests würden die Diagnose weiter vereinfachen. Auch daran arbeiten die Teams in Göttingen, eng verzahnt mit der Elena Klinik in Kassel.

Und letztlich geht es auch um Information und Kommunikation. Denn je mehr Haus- und Fachärzte, aber auch Schlaflabore die ersten Frühsymptome von Morbus Parkinson kennen, umso eher kann die degenerative Nervenkrankheit diagnostiziert werden. Und umso eher kann ein Patient aktiv werden, den Verlauf der chronischen Nervenerkrankung verlangsamen. Gemeinsam mit seinen Ärzten, gemeinsam mit uns. Denn dafür sind wir da: Sie in allen Phasen gut zu unterstützen.

Behandlung und Forschung parallel

Dazu tragen wir mit unserer Arbeit in der Paracelsus Elena-Klinik bei. Denn bei uns findet Behandlung und Forschung parallel statt. Seit 85 Jahren gibt es uns hier in Kassel. Heute kümmern wir uns intensiver und besser denn je um die tückische Nervenkrankheit. Mit einem sehr erfahrenen Team, mit bester medizinischer und pflegerischer sowie therapeutischer Expertise und hochmoderner Medizintechnik. Seit neustem auch in nagelneuen, modernen Räumen. Wir sind rundum für Sie da: Von der Erkennung und Behandlung Ihrer Krankheit in allen Stadien bis hin zur Erforschung von Morbus Parkinson.

Diagnose: Wir stellen fest, ob Sie Parkinson haben. Viele von Ihnen haben nahezu eine Odyssee hinter sich, wenn ein Neurologe Sie an uns verweist. Denn Morbus Parkinson hat viele Gesichter und zeigt sich nicht immer schnell und eindeutig. Wir haben die Erfahrung und die Instrumente, um Ihre Erkrankung zu erkennen. Wir stellen rasch fest, an welchem Punkt der Erkrankung sie stehen. Und was Ihnen jetzt hilft. Um Ihre Krankheit in Schach zu halten und damit Sie ihr Leben wieder genießen können.

Wir sind Ihre Coachs, die Sie in Ihrem Leben mit Parkinson begleiten – mit den richtigen Medikamenten, in der richtigen Dosierung und der richtigen Strategie, mit Bewegung und Ernährung. Dazu haben wir in unserer Klinik zahlreiche Angebote. In unserer Spezialambulanz, die wir auch als Videosprechstunde anbieten, geht es um die Früherkennung von Parkinson, um Parkinson-Tests, Ihre Symptome, den Verlauf Ihrer Krankheit und um passende Therapiemöglichkeiten.

Stationär haben Sie bei uns die Möglichkeit, ihren aktuellen Krankheitstand zu checken, ihre Medikamente zu prüfen und sie für Sie optimal einzustellen. In der Regel dauert dies fünf bis maximal sieben Tage. Oder Sie kommen 14 Tage zu uns in die Klinik in unsere Multimodale Komplextherapie. Neben der medizinischen Diagnostik und Behandlung haben wir dafür ein Rundum-Paket geschnürt, u.a. auch mit Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie.

Und so können Sie uns helfen, unser Wissen, unsere Erfahrung über Morbus Parkinson weiter auszubauen. Gemeinsam für einen Weg, an dessen Ende hoffentlich die Heilung von Morbus Parkinson steht.

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