Bad Elster, Oktober 2022: Die Paracelsus Klinik am Schillergarten in Bad Elster hat das Leistungsangebot erweitert und bietet Männern nach Brustkrebsdiagnose ein spezielles Rehabilitationsangebot an.
Brustkrebs beim Mann
Nur wenige Männer erhalten die Diagnose Brustkrebs, etwa nur 1 Prozent der Erkrankten. Rund 600 bis 700 an Brustkrebs erkrankte Männer gibt es pro Jahr in Deutschland. Die Sterblichkeitsrate 5 Jahre nach Ausbruch ist ca. 19 Prozent höher als bei Frauen. Oft bemerken Männer erst in einem sehr späten Stadium, dass sie an Brustkrebs erkrankt sind. Zum einen liegt es daran, dass es für Männer keine Früherkennungsprogramme gibt und zum anderen, weil Männer nicht mit dieser Diagnose rechnen. Aber besonders bei Krebsdiagnosen ist die frühzeitige Diagnose, Anwendung modernster Therapiemaßnahmen, Rehabilitation und Nachsorge sehr wichtig.
Recht auf Rehabilitationsmaßnahme
Im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt nach OP, nach Bestrahlung und ggf. Chemotherapie und Hormontherapie haben auch Männer das Recht auf eine Anschlussrehabilitation (AR) in einer spezialisierten Klinik, um sich körperlich und seelisch zu stabilisieren, Nebenwirkungen von onkologischen Therapien zu lindern und sich zu erholen.
Nach Behandlung der Krebserkrankung kommt der Nachsorge eine große Bedeutung zu. Während Frauen sich dabei weiterhin an ihren Gynäkologen wenden können, ist es bei Männern oft nicht klar, welcher Arzt sie weiter betreut.
Auch Männer haben das Bedürfnis sich mit anderen Betroffenen über diese Diagnose auszutauschen.
„Um den spezifischen Bedürfnissen von Männern nach Brustkrebs gerecht zu werden, haben wir für sie ein besonderes Behandlungskonzept erarbeitet. Speziell auf die Folgen dieser, für Männer seltenen Tumorerkrankung ausgerichtet, erhalten unsere Patienten ein individuell abgestimmtes Therapieangebot in unserer Klinik“, erklärt Dr. med. Constanze Junghans, Ärztliche Leiterin und Chefärztin des Fachbereichs Onkologie. Männer werden sehr häufig von existenziellen Fragen zur beruflichen und sozialen Wiedereingliederung geplagt. Die Therapie ist an die individuellen Anforderungen der beruflichen, häuslichen und sozialen Situation der Patienten ausgerichtet. In kleinen Gruppen erhalten Betroffene Informationen zur Erkrankung, zu verschiedenen sozialrechtlichen Themen, zur Krankheitsbewältigung, Sexualität und Partnerschaft und Nachsorge.
Wege zur Reha
Jeder Patient hat ein Recht auf die eigene Auswahl seiner Rehabilitationseinrichtung. Bei der Beantragung der Reha-Maßnahme kann jeder Patient angeben, in welcher Einrichtung er diese in Anspruch nehmen möchte. Am besten mit einer kurzen Begründung, warum man die Erfahrung und Expertise der Klinik für besonders geeignet hält. Der Kostenträger wird diese, bei medizinischer Eignung, gern bewilligen. Die Antragsstellung für eine AR erfolgt in der Regel durch den behandelnden Facharzt mit Unterstützung des Sozialdienstes im Krankenhaus, Strahlentherapeuten oder ambulanten Onkologen. Als Berufstätiger oder auch Altersrentner richtet sich der Antrag primär an den zuständigen Rentenversicherungsträger, ggf. bei Altersrentnern auch an die Krankenkasse.
Patienten können ihre Maßnahme auch selbst beantragen, d. h. der Antrag wird vom behandelnden Arzt medizinisch begründet, dann bei der Rentenversicherung oder Krankenkasse eingereicht. Die notwendigen Formulare erhält man über die Internetseite der Deutschen Rentenversicherung. Privat Versicherte müssen den Antrag auf Kostenübernahme vor Beginn des Reha-Aufenthalts bei ihrer Versicherung einreichen.
Handelt es sich um eine Anschlussheilbehandlung direkt nach dem Krankenhausaufenthalt wird der Sozialdienst die Anschlussrehabilitation einleiten und bei der Antragstellung und der Auswahl der Klinik unterstützen.
Bei Fragen stehen die Mitarbeiter der Paracelsus Klinik am Schillergarten in Bad Elster ebenfalls zur Verfügung.
Gesunde Ernährung und Bewegung senkt Risiko zu erkranken
Mit einem gesunden Lebensstil, d.h. einer gesunden, ballaststoffreichen Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und wenig Fleisch, sowie mit viel Bewegung können auch Männer ihr Risiko an Brustkrebs zu erkranken, senken. „Denn auch für Männer gelten erhöhter Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und Übergewicht zu den Hauptrisiken“, weist Dr. Constanze Junghans, hin. Ein weiterer Risikofaktor, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist eine genetische Veranlagung in Form einer so genannten BRCA-Mutation. In zahlreichen Vorträgen und Gruppengesprächen erfolgen zu oben genannten Themen wichtige Informationen.