Paracelsus Chefärztin Dr. med. Gabriele Goldschmidt erklärt, worauf es ankommt.
Schöneck, 21.07.2022 – Die Urlaubs-und Reisezeit hat begonnen. Damit nicht das böse Erwachen im oder nach dem Urlaub kommt, gibt es hier einige Reise-Tipps.
Stichwort Reiseapotheke
Bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke für den kommenden Urlaub sollten grundsätzlich einige Dinge beachtet werden. Medikamente, die aufgrund eines chronischen Leidens regelmäßig einzunehmen sind, sollten in ausreichender Menge vorrätig sein. Gefährlich wird es, wenn Herzmedikamente, Diabetesmedikamente oder Asthmaspray schon vor dem Urlaubsende aufgebraucht sind. Dr. med. Gabriele Goldschmidt, Chefärztin für Innere Medizin an der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck rät: „Vereinbaren Sie rechtzeitig einen Termin beim Hausarzt, um sich ein neues Rezept ausstellen zu lassen. Die Dauermedikamente dürfen in keinem Fall im Koffer fehlen, sonst kann es zu lebensbedrohlichen Situationen kommen.“ Dr. Goldschmidt kennt die Folgen von nicht korrekter Medikamenteneinnahme. Besonders in der Urlaubszeit kommt es immer wieder vor, dass Patienten, die hier in der Region im Urlaub sind, deshalb unter Umständen in lebensgefährlichem Zustand in die Klinik eingeliefert werden.
Häufig liegt es daran, dass die Patienten ihre Dauermedikamente in nicht ausreichender Menge dabeihatten und dachten, es könne auch ohne gehen oder die Einzel-Medikamentendosis verringerten, um so über den Urlaubszeitraum zu kommen. „Besonders für Diabetiker gibt es neben der gängigen Reiseapotheke, die alle Urlauber dabeihaben sollten, noch weitere Anforderungen beim Reisegepäck. Diabetes-Zubehör wie Messgerät, Ersatznadeln, Ersatzbatterien, Insulin-Präparate, ausreichend Traubenzucker und blutzuckersenkende Mittel dürfen auf keinem Fall in der Reiseapotheke fehlen“, so Dr. Goldschmidt weiter.
Urlaubsland vorab prüfen
Ist das Urlaubsland gut erschlossen oder geht die Reise in ein EU-Land, erfordert die Zusammenstellung der Reiseapotheke weniger Aufwand. Hier sind die gängigsten Medikamente wie Schmerzmittel problemlos vor Ort zu bekommen. Sollte hingegen die Reise in Regionen erfolgen, die nur eine unzureichende medizinische Infrastruktur und schlechte hygienische Standards aufweisen, bestehen zusätzliche Anforderungen an die Reiseapotheke. Besonders vorzusorgen ist gegen typische Krankheitserreger in der Urlaubsregion, zum Beispiel Malaria. Für die eigenen chronischen Leiden sollten Medikamente in großem Umfang mitgenommen werden.
Das gehört in die Reiseapotheke:
• Sonnen- und Mückenschutzmittel
• Präparate zur Linderung eines Sonnenbrandes, gegen Sonnenallergie und Sonnenbrand
• Schmerz- und Fiebermittel
• Erkältungspräparate, wie z.B. Hustensaft, Halsbonbons, Nasenspray
• Medikamente gegen Magenbeschwerden
• Durchfallmedikamente plus ein Präparat zum Ersatz von Mineralstoffen
• Präparat gegen Verstopfung
• Medikamente gegen Reisekrankheit
• Wundsalbe
• Mittel zur Wunddesinfektion
• Mittel gegen Juckreiz und Insektenstiche vor allem in Risikogebieten für Malaria, Gelbfieber, Dengue-Fieber und Zika-Virus sollten sogenannte Repellentien mit dem Wirkstoff DEET verwendet und ein Moskitonetz eingepackt werden
• Allergietabletten
• Blasenpflaster
• Fußpilz-Spray oder Creme
• Creme gegen Lippenbläschen
• Augentropfen (Sonne, Wind und Sand führen häufig zu Bindehautentzündung)
• Verbandszeug, Pflaster
• Fieberthermometer, Pinzette, Schere
• Mundschutz, Händedesinfektion
Urlaubsreisen in Risikogebiete von COVID-19 Infektionen sollten vermieden werden. Auch während des Urlaubes ist die etwaige Einstufung in ein Risikogebiet zu prüfen. Beachten Sie die geltenden Einreisebestimmungen hinsichtlich Impf- und Genesenenstatus. Informieren Sie sich auch über Pflichtimpfungen bei Fernreisen wie Gelbfieber, Hepatitis A und B usw. Das RKI gibt Auskunft über empfohlene Reiseimpfungen.