- Experten der Paracelsus-Kliniken raten zur medizinischen Suche nach den Ursachen
- Wirbelsäulenchirurgie ist Schwerpunkt innerhalb der Klinikgruppe
Schmerzen, Haltungsprobleme, Bewegungseinschränkungen – nach Erkältungskrankheiten sind Rückenbeschwerden der zweithäufigste Grund, warum Menschen in Deutschland zum Arzt gehen. Dabei ist das Spektrum der Probleme und Ursachen breit. Es reicht von der eher harmlosen Muskelverspannung über den Bandscheibenvorfall bis zu einer Verengung des Wirbelkanals oder zum Tumor. Eine Selbstbehandlung mit Wärmepflastern oder Schmerzsalben ist deshalb nicht immer der richtige Weg, das Problem in den Griff zu kriegen. Vor allen Dingen dann nicht, wenn die Beschwerden dauerhaft oder immer wieder auftreten. Darauf weist der leitende Arzt für Neurochirurgie an der Paracelsus-Klinik Bremen, Privatdozent (PD) Dr. med. Reza Akhavan-Sigari anlässlich des Tags der Rückengesundheit am 15. März hin: „Bei Rückenschmerzen ist es wichtig, die genauen Ursachen herauszufinden und frühzeitig eine Behandlung zu beginnen. So kann verhindert werden, dass ernste Erkrankungen verschleppt oder verschlimmert und Schmerzen chronisch werden. Der rechtzeitige Gang zum Arzt und in die richtige Klinik kann hier Gewissheit bringen.“
Komplexe Struktur mit vielen Krankheitsbildern
„Unsere Wirbelsäule ist stabil und beweglich zugleich. Eine komplexe Struktur aus zahlreichen anatomischen Einzelkomponenten wie Bandscheiben, Wirbelgelenken, Bändern, Wirbelkörpern und Muskulatur”, erklärt sein Kollege von der Paracelsus-Klinik Hemer, der die dortige Wirbelsäulenchirurgie leitet. „Da gibt es viele Ursachen für Störungen und Schmerzen. Zumeist treten sie im Bereich der Lendenwirbelsäule auf und werden durch Störungen im Bereich des Iliosakralgelenks, des Ischiasnervs und des Bewegungsapparates im Becken verursacht. Erstes Ziel ist dann eine genaue bildgebende Diagnose und die effektive Linderung der Schmerzen durch eine gezielte Schmerztherapie“, macht der erfahrene Wirbelsäulenspezialist deutlich. Dabei kommen die Experten für Erkrankungen der Wirbelsäule den Ursachen der Schmerzen in der Regel schnell auf die Spur. „In den meisten Fällen ist eine Operation nicht notwendig. Bewegungsmangel, Übergewicht und Stress können Muskelverspannungen auslösen, die sich als eher harmlose Schmerzen im Rücken bemerkbar machen”, beruhigt Dr. Knizia. „Wenn wir jedoch Brüche oder Verletzungen im Hals-, Brust- oder Lendenwirbelbereich feststellen und erkennen, dass der Spinalkanal eingeengt ist oder Tumoren und Metastasen zum Beispiel am Rückenmark auftreten, müssen wir schnell handeln.”
Wirbelsäulenchirurgie ist bundesweiter Schwerpunkt
Bei den Paracelsus-Kliniken hat sich das Fachgebiet Wirbelsäulenchirurgie in den vergangenen Jahren bundesweit zu einem medizinischen Schwerpunkt entwickelt. In acht Akutkliniken stehen fachlich hervorragende Ärzte und beste Operationstechniken zur Verfügung. An der Paracelsus-Klinik Zwickau widmet man sich als eine von wenigen Kliniken in Europa der Behandlung der so genannten Arachnoiditis und der Tarlov-Zysten, seltene Erkrankungen der weichen Rückenmarkshäute.
Oberstes Ziel bei den in der Regel mikrochirurgischen operativen Eingriffen ist es stets, Funktionalität und Beweglichkeit der Wirbelsäule so weit wie möglich zu erhalten. Entscheidend für den Behandlungserfolg sind neben einer modernen Diagnostik und Operationstechnik eine kompetente und fürsorgliche therapeutische Weiterbetreuung nach der Operation – in der Regel durch erfahrene Physiotherapeuten oder speziell ausgebildeten Schmerztherapeuten. So lassen sich individuelle und maßgeschneiderte Behandlungskonzepte für den bestmöglichen Behandlungserfolg umsetzen.
Nach der OP ist Reha Pflicht
Damit Betroffene nach einer Operation möglichst schnell wieder in ihren Alltag, zu ihren Familien und an den Arbeitsplatz zurückkehren können, bietet Paracelsus in ausgewählten Reha-Kliniken eine spezielle orthopädische Rehabilitation an. Sie soll nicht nur die Beweglichkeit nach einer Operation schnell wiederherstellen, sondern auch erneuten Schmerzen gezielt vorbeugen. Die orthopädische Rehabilitation umfasst ein breit angelegtes Spektrum innovativer und ganzheitlicher Reha-Programme. Das Kompetenznetzwerk „Orthopädische Rehabilitation” der Paracelsus-Kliniken hat gleichzeitig übergreifende Behandlungspfade für alle beteiligten Fachkliniken entwickelt, um so ein hohes Versorgungsniveau bei Anschlussheilbehandlung und Rehabilitation sicherzustellen. Ein multimodales Therapiekonzept, bestehend aus Sport- und Physiotherapie, physikalischer Therapie, Ergotherapie, psychologischer Behandlung und umfangreicher Beratung zu unterschiedlichen Gesundheits- und Lebensstilaspekten bildet die Voraussetzung, um mehr Beweglichkeit, eine Verringerung chronischer Schmerzen und somit eine Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens für der Patienten zu erreichen.
Reha-Spezialkonzepte helfen gezielt
Darüber hinaus werden therapeutische Spezialbehandlungen angeboten wie der Therapieansatz der „Integrierten medizinisch-berufsorientierten orthopädischen Rehabilitation” (MBOR), der die Situation von Patienten mit chronischen Gelenk- oder Wirbelsäulenerkrankungen am Arbeitsmarkt und bei der Ausübung ihres Berufs verbessern soll. Ein anderer Teil der multimodalen Behandlung ist die Verhaltensmedizinische Orthopädische Rehabilitationsprogramm (VMO). Sie hilft Patienten mit länger andauernden Schmerzen, ggf. verbunden mit psychischen Störungen wie Depressionen und Angstzuständen, die während der Behandlung die Möglichkeit erhalten, einen weniger organisch orientierten Blickwinkel ihrer Beeinträchtigung zu entwickeln. Die integrierte suchtmedizinische und orthopädische Rehabilitation (ISOR) wiederum ist ein Spezialkonzept, dass Menschen behandelt, die durch Dauerschmerzbelastung eine Suchtmittelabhängigkeit entwickelt haben. Hier wird die Therapie chronischer Schmerzen gleichwertig zur Suchtbehandlung in das Reha-Angebot integriert.