Bis zum letzten Augenblick des Lebens – LEBEN können! Dem fühlt sich das Team der Palliativstation der Paracelsus Klinik Adorf seit nunmehr drei Jahren bei der Behandlung und Betreuung ihrer Patienten, verpflichtet. Unter medizinischer Leitung von Oberarzt Dr. med. Jens Forster, einer der profiliertesten Palliativmediziner der Region und der Stationsleitung Marlies Fuchs, wird eine ganzheitliche Behandlung geboten.
Palliativmedizin ist eine aktive ganzheitliche Behandlung von Patienten, die an einer nicht heilbaren weit fortgeschrittenen Tumor-, Herz-Kreislauf-, Lungen- oder neurologischen Erkrankung leiden und deren verbleibende Lebenszeit begrenzt ist. Dies stellt eine besondere Herausforderung dar und bedarf einer speziell auf die Pflege sterbenskranker Menschen ausgerichteten Versorgung. Die Palliativmedizin bejaht das Leben und betrachtet das Sterben als natürlichen Prozess und Teil des gesamten Lebensweges eines Menschen.
Ziel der palliativmedizinischen Versorgung
„Unser Ziel in der Palliativmedizin ist der Erhalt einer bestmöglichen Lebensqualität bis zum Tod. Das bedeutet für uns, dass wir die Lebensqualität durch eine Veränderung der aktuellen Situation verbessern. Nicht die Heilung steht im Vordergrund, sondern die Linderung und Bewältigung der Beschwerden. Nicht standardisierte medizinische Abläufe, sondern die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten finden Berücksichtigung bei der Behandlung. Wir gehen auf die persönlichen Lebenshintergründe, Wünsche und Bedürfnisse unserer Patienten ein und streben eine Entlassung in die Häuslichkeit, in eine geeignete Pflegeeinrichtung oder in ein Hospiz an.“ erklärt Marlies Fuchs.
Auch wenn wir eine Entlassung anstreben, kommt es vor, dass der Tod absehbar wird. Dann ist es die Aufgabe der Palliativmedizin, dem Patienten ein friedliches Sterben in Würde zu ermöglichen. Auch in diesem letzten Lebensabschnitt geht es darum, die Symptome zu kontrollieren und das Leiden möglichst gering zu halten. Angehörige erfahren in diesem Prozess emotionalen Halt und Begleitung. Sie werden beispielsweise auf Veränderungen vorbereitet, die im Sterbeprozess auftreten können.
Multiprofessionelles Team betreut Patienten
Ein Schwerpunkt des Konzepts ist die multiprofessionelle, interdisziplinäre Zusammenarbeit von Palliativ- und Schmerzmedizinern, speziell ausgebildeten Pflegekräften, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Psychologen.
Was leistet eine Palliativstation
Wesentlicher Bestandteil der Arbeit ist die bestmögliche Linderung der körperlichen Beschwerden, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Symptome wie Schmerzen, Atemnot, Schluckbeschwerden, Schwindel, Übelkeit werden behandelt. Neben der Versorgung der physischen Beschwerden ist die psychosoziale und oft auch die spirituelle Begleitung von Patienten Teil der Palliativmedizin.
Besonderheiten einer Palliativstation
Eine Palliativstation bietet im Vergleich zu anderen Stationen einen besonders hohen Personalschlüssel. Es kann sich das Personal somit intensiver um die Bedürfnisse der Patienten und deren Angehörigen ohne Zeitdruck widmen. Angehörige werden, sofern sie es wünschen, aktiv mit in den Prozess der Behandlung eingebunden. Auch die Räumlichkeiten unterscheiden sich von anderen Station. Die Umgebung ist wohnliche gestaltet, Entspannungs- und Rückzugsorte sowie Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige im Patientenzimmer oder auch einem separaten Raum sind vorhanden. Die Schwerkranken bestimmen den Tagesablauf.
Was ist noch wichtig?
Neben der medizinischen Arbeit ist eine eine gute Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und der Klinik sehr wichtig. Dr. Forster widmet sich verstärkt der Vernetzung mit den Haus- und Fachärzten im Oberen Vogtland, denn keiner kennt die Patienten besser als der behandelnde, niedergelassene Arzt. Auch Kooperationen mit vorhandenen Palliativeinrichtungen, dem Brückenteam, Hospizen und Hospizvereinen im Vogtlandkreis sind wichtig.
Palliativstation ist kein Hospiz
Patienten einer Palliativstation sind zwar lebensbedrohlich erkrankt, haben aber durchaus noch eine Weile zu leben. Sie erhalten eine vorübergehende intensive medizinische Betreuung, bei der die Linderung der Krankheitssymptome und die Stabilisierung im Vordergrund steht. Während die Zeit auf einer Palliativstation begrenzt ist, werden im Hospiz Sterbende in ihrer letzten Lebensphase bis zum Tod betreut. Dies kann wenige Tage bis hin zu einigen Wochen oder Monaten dauern.
Wie gehen die Mitarbeiter damit um?
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten auf eigenen Wunsch auf der Palliativstation und sind speziell auf die Pflege sterbenskranker Menschen hin ausgebildet. Selbstverständlich gehen einem die Schicksale der Patienten ans Herz, besonders weil die Betreuung über die Pflege auf anderen Stationen hinausgeht. Die Mitarbeiter*Innen umgibt aber auch eine tiefe Zufriedenheit, die diese Arbeit mit sich bringt. Das ist menschenwürdige Medizin, die alles dafür tut, die Würde Schwerstkranker und Sterbender zu erhalten. Wie wertvoll und wichtig die Arbeit auf einer Palliativstation ist, spiegeln Patienten und deren Angehörigen wider.