1. Antivirale Therapie
Für eine spezifische antivirale Therapie liegen bislang noch keine ausreichenden Daten vor. Therapieversuche mit antiviralen Substanzen (Hydroxychloroquin, Lopinavir/Ritonavir, Camostat, Remdesivir etc.). werden in unseren Einrichtungen nicht durchgeführt. Auch wenn gerade in sehr aussichtslosen Situationen mitunter der Impuls „nach einem allerletzten Strohhalm zu greifen“, haben sich alle internen Experten gegen solche „Heilversuche“ ausgesprochen. Dies ist den Universitätskliniken und Maximalversorgern vorbehalten!
2. Steroide
Steroide sollten bei ARDS in keinem Fall routinemäßig gegeben werden. Ausnahme ist die niedrig dosierte Hydrokortisontherapie bei septischem Schock ohne Ansprechen auf Flüssigkeits- und Vasopressortherapie über einen Zeitraum von mehr als einer Stunde
3. Antibiotische Therapie
Bei Patienten mit Verdacht auf eine Koinfektion sollte eine kalkulierte antibiotische Therapie frühzeitig initiiert werden. Eine prophylaktische Antibiotikagabe wird jedoch nicht empfohlen. Grundsätzlich sollte bei Beginn der Behandlung auf der Intensivstation und bei einer Verschlechterung des Patienten im Verlauf die Abnahme von Blutkulturen erfolgen.