Pflege im Krankenhaus: Den Patienten verstehen und richtig behandeln
Die Pflege im Krankenhaus hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen. Gründe sind u. a. der deutliche Wandel des Krankheitsspektrums sowie das veränderte Gesundheitsverständnis unserer Gesellschaft. Pflege wird heute nicht mehr nur als Institution verstanden, die als Hilfskraft der medizinischen Behandlung Patientinnen und Patienten bei körperlichen Grundbedürfnissen unterstützt. Heute übernimmt die Pflege im Krankenhaus und in der Rehabilitation eigenständige Aufgaben weit über ihren angestammten Bereich hinaus. Im engen Dialog mit Ärzten, Angehörigen und Therapeuten arbeiten Pflegefachkräfte im Mittelpunkt und an den Schnittstellen vieler Behandlungsbereiche. Jede examinierte Pflegekraft trägt mit ihren Kompetenzen immens zum Wohl der physischen und psychischen Gesundheit der ihr anvertrauten Menschen bei.
Examinierte Pflegekraft: Hohe Qualifikation ist Bedingung
Examinierte Pflegekräfte bei Paracelsus sind Experten für das Wohlbefinden und die Gesundheit ihrer Patienten. Sie sind qualifiziertes Fachpersonal mit vielfältigen Kompetenzen: medizinisch, psychologisch und pädagogisch. Eine examinierte Pflegekraft kann folgende Arbeitsbereiche übernehmen:
- Anlegen und Betreuen von Infusionen
- eigenständige Wundversorgung
- Verabreichung von verordneten Medikamenten
- Dokumentation von Behandlungsschritten
- Schulung von Patientinnen und Patienten im Umgang mit Hilfsmitteln
- Beratung von Angehörigen
- eigenständige Durchführung von therapeutischen Maßnahmen
Pflege im Krankenhaus umfasst anspruchsvolle Aufgaben, die von der Aufnahme bis zur Entlassung und sogar noch weit darüber hinaus reichen. Als examinierte Pflegekraft, möglicherweise sogar mit einer speziellen Qualifizierung, arbeitest du Hand in Hand mit ärztlichen Kolleginnen und Kollegen, auf Augenhöhe und im multiprofessionellen Team – für die beste Behandlung deiner Patienten.
Die richtige Beziehung zum Patienten zählt
Die Paracelsus-Kliniken verfolgen ein ganzheitliches Pflegekonzept, das den Menschen mit seiner Erkrankung und seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellt. Die Pflegefachkräfte der Paracelsus-Kliniken haben die wichtige Aufgabe, dieses Konzept mit ihrem Wissen und Können professionell umzusetzen. Dafür brauchen sie ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Fachkenntnissen. Eine examinierte Pflegekraft muss die Situation eines Menschen einschätzen und verstehen, seine Bedürfnisse erkennen können. Sie braucht aktuelles pflegewissenschaftliches Know-how und spezialisierte Kompetenzen, um die richtige Unterstützung und Behandlung einleiten zu können. Pflegefachkräfte in den Paracelsus-Kliniken genießen die uneingeschränkte Wertschätzung aller Kollegen.
Als Pflegefachkraft können Sie verschiedene Weiterbildungen absolvieren. Werfen Sie hier einen Blick auf wichtige Spezialisierungen, die einer examinierten Pflegekraft in den Paracelsus-Kliniken zur Verfügung stehen.
Unser Pflegeblog
Lesen Sie in unserem Blog „Pflege mit Herz“ persönliche Geschichten unserer Pflegekräfte und Patienten rund um das Thema Pflege in den Paracelsus Kliniken.
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In Deutschland gibt es etwa 2,7 Millionen Menschen mit schmerzhaften chronischen Wunden. Besonders ältere Patienten sind häufig betroffen. In den Paracelsus-Kliniken gibt es deshalb eigens ausgebildete Wundexperten (Wundmanager). Diese besonders geschulten Pflegefachkräfte besitzen aktuelles Fachwissen in der phasengerechten Wundversorgung und helfen, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und kostenintensive Therapien zu vermeiden bzw. verkürzen. Sie nehmen die Wundbeurteilung vor, dokumentieren den Behandlungsverlauf, beraten Angehörige und erstellen Wundversorgungskonzepte und Therapiepläne.
Besonders häufig treten auf:
- Ulcus cruris (gefäßbedingte chronische Wunden am Bein)
- Dekubitus (Druckgeschwüre)
- infektiöse, schlecht heilende Wunden (z. B. diabetisches Fußsyndrom)
- Wundheilungsstörungen nach operativen Eingriffen
Da, wo in den Paracelsus-Kliniken Wundmanager arbeiten, werden Patienten in ein professionelles Wundmanagement eingebunden. Es beinhaltet unter anderem den Einsatz modernster Wundauflagen, die individuell angepasst werden. Bei der Entlassung erhalten sie im Rahmen der Pflegeüberleitung eine Behandlungsempfehlung, die an Hausarzt, Angehörige und ambulante Pflegedienste oder Heime mitgegeben wird. So kann die Wundtherapie zielgerichtet weitergeführt werden.
Um die hohe Qualität der Behandlung zu sichern, treffen sich in einigen Häusern von Paracelsus regelmäßig Expertengruppen zum Thema Wundmanagement, um sich auszutauschen, über Erfahrungen zu sprechen und ihre Arbeit kontinuierlich zu verbessern.
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Schmerzen – beispielsweise nach einer Operation – zu erkennen, zu behandeln und möglichst zu lindern, ist das Ziel jedes Schmerzmanagements und jeder Schmerztherapie. Die Behandlung richtet sich nach Stärke, Art und Lokalisation der Schmerzen. Im Rahmen des Schmerzmanagements sollen bereits erste Anzeichen von Schmerzen erkannt werden, damit eine geeignete Therapie umgehend beginnen kann. Für Pflegefachkräfte gibt es dazu spezielle Handlungsanweisungen: den Expertenstandard „Schmerzmanagement in der Pflege bei akuten Schmerzen“ und den Expertenstandard „Schmerzmanagement in der Pflege bei chronischen Schmerzen“. Beide verpflichten Pflegefachkräfte von Anfang an dazu, Schmerzen bei Pflegebedürftigen wahrzunehmen und Risikofaktoren für Schmerzen zu erkennen.
In einigen Kliniken von Paracelsus arbeitet dazu eine speziell für die Schmerztherapie ausgebildete pflegerische Fachkraft, die sogenannte Pain Nurse. Sie soll Patienten einen weitestgehend schmerzarmen Genesungsweg nach einer Operation ermöglichen. Examinierte Pflegekräfte mit einer Zusatzausbildung zur Pain Nurse unterstützen die Behandlung im ambulanten, stationären und teilstationären Bereich. Im Rahmen der Pflege im Krankenhaus sind sie zudem wichtiges Bindeglied bei der Kommunikation mit den Hausärzten und Fachärzten, insbesondere bei Patienten mit chronischen Schmerzzuständen.
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Im Alter können vermehrt körperliche Einschränkungen, auch geistige oder psychische Veränderungen auftreten. Oft wird bereits bei altersbedingter Vergesslichkeit über eine „Demenz“ gesprochen, was medizinisch nicht richtig ist. Die Demenz ist ein psychiatrisches Syndrom, beispielsweise tritt es als Teil der Alzheimer-Krankheit auf. Kurzzeitgedächtnis, Denkvermögen, auch Sprache und Motorik ändern sich bei Demenz oder gehen langsam verloren. Der Betroffene verliert im Verlauf der Krankheit seine Persönlichkeit. Etwa die Hälfte der Patientinnen und Patienten in den Kliniken von Paracelsus ist älter als 60 Jahre, etwa 12 Prozent sind von einer Demenzerkrankung betroffen. Ihr Anteil wird durch den demografischen Wandel voraussichtlich erheblich steigen. Die Paracelsus-Kliniken haben sich deshalb den wertschätzenden Umgang mit dementen Patienten zu einer besonderen Aufgabe gemacht. Demenzpflege ist für jede examinierte Pflegekraft eine besondere Herausforderung.
Pflege ist 24-Stunden-Aufgabe
Die Veränderung des Menschen macht die Pflege bei Demenz zu einer schweren Aufgabe, die vor allem pflegende Angehörige an ihre körperlichen und psychischen Grenzen bringt. Während die Altersvergesslichkeit und die damit verbundenen Probleme bei der Pflege in vertrauter Umgebung noch einigermaßen in den Griff zu bekommen sind, ist sie im Krankenhaus umso intensiver. Demenzerkrankte reagieren oft mit Angst und Unruhe und versuchen, die Klinik zu verlassen. Sie haben keine Krankheitseinsicht, können meist keine Auskunft über sich, ihre Beschwerden und Wünsche geben, können bei Diagnose, Behandlung, Körperpflege nicht mitwirken und haben Probleme beim Essen und Trinken. Pflege bei Demenz erfordert darum, je nach Stärke der Veränderungen, eine 24-Stunden-Betreuung. Denn selbst im frühen Stadium dieser Krankheit kommt zu unvorhersehbarer Vergesslichkeit sehr schnell Orientierungslosigkeit und Entscheidungsunfähigkeit hinzu.
Zusammenarbeit mit Angehörigen
Die speziell geschulte, examinierte Pflegefachkraft kann kompetenten Umgang mit dementen Pflegebedürftigen gewährleisten, auch bei plötzlichem depressiven oder aggressiven Verhalten, und sie kann bei Gefahrensituationen sofort einschreiten. Hier ist auch die Mithilfe der Angehörigen und deren Information an die Klinik, dass Probleme aufgrund einer Demenzerkrankung auftreten können, ist wichtig. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. hat einen Informationsbogen für Patienten mit Demenz bei Aufnahme ins Krankenhaus herausgegeben, auf dem besondere Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Erkrankten beschrieben werden können.
Für eine an Demenz erkrankte Person ist es wichtig, ein konstantes Lebensumfeld und konstante Bezugspersonen zu haben. Darum sollte sie möglichst häufig im Krankenhaus von Familienangehörigen oder vertrauten Personen besucht werden. In einigen Paracelsus-Kliniken können Angehörige über Nacht beim Patienten in der Klinik bleiben. Auch die Ärzte sind bei demenzkranken Patienten darauf angewiesen, eng mit Angehörigen zusammenzuarbeiten. Wer eine Vollmacht hat oder vom Gericht als Betreuerin oder Betreuer bestellt wurde, hat sogar das Recht auf Einsicht in die Krankenunterlagen. Ist die betroffene Person nicht mehr in der Lage, selbst in eine Behandlung einzuwilligen, wird dieses mit Angehörigen besprochen. Eine Pflegefachkraft muss in vielen Fällen auch koordinierend tätig sein, um sowohl den medizinischen als auch den persönlichen Bedürfnissen von Patienten und Angehörigen gerecht zu werden.
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Krankheiten wie Morbus Crohn, Divertikulose, Darm- oder Blasenkrebs lassen sich besser behandeln, wenn ein Stoma (von griechisch Stoma = Öffnung), eine künstlich hergestellte Öffnung am Körper angelegt wird. Wird der Ausgang am Dünndarm geöffnet, heißt er Ileostoma; wird er am Dickdarm angelegt, heißt er Kolostoma; ein operativ angelegter Blasenausgang ist ein Urostoma.
Die Notwendigkeit, ein Stoma anzulegen, löst bei Patienten oft Unsicherheiten und Ängste aus. Sie werden täglich damit konfrontiert, ihre Ausscheidungen in einem Beutel auf dem Bauch zu tragen und ein Kontrollverlust der Kontinenzorgane geht häufig mit Scham und Ohnmachtsgefühlen einher. Das führt nicht selten zu einem gesellschaftlichen Rückzug und einer Verminderung der Lebensqualität. Manche Stoma-Anlagen bleiben dem Patienten zudem ein Leben lang erhalten. Eine solche Situation kann viele Fragen und unangenehme Momente im Umfeld hervorrufen. Um diese so weit wie möglich zu vermeiden und den Betroffenen zu helfen, gibt es die Stomapflege und Stomatherapie, ein spezielles Fachgebiet der Gesundheits- und Krankenpflege. Aufgabe und Zielsetzung der darauf speziell geschulten examinierten Pflegekraft ist es, die physische, psychische und soziale Rehabilitation von Patienten mit Stomaanlagen zu erreichen.
Ganzheitliche Pflege rund um die OP
Der Tätigkeitsbereich der ganzheitlichen Pflege im Krankenhaus reicht vom Vorfeld der Operation bis nach der Operation und bis zur späteren ambulanten Betreuung. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, zu beraten, auf Fragen und Anliegen einzugehen und mit Lösungsvorschlägen den Patienten auf dem Weg zur Selbstständigkeit zu unterstützen. Dazu gehört das Aufzeigen von Therapiemöglichkeiten zur Verbesserung der Lebensqualität ebenso wie die individuelle Hilfsmittelversorgung.
Vor der OP steht immer ein pflegerisches Aufklärungsgespräch. Dieses wird bei Paracelsus im Einzelfall auch von speziell ausgebildeten Pflegefachkräften, den sogenannten „Stoma-Nurses“ vorgenommen. Sie haben eine spezielle Ausbildung abgeschlossen, die ihnen nicht nur ein umfangreiches medizinisch-pflegerisches Wissen vermittelt, sondern sie auch auf die psychosoziale Situation der Patienten besonders vorbereitet. Eine der ersten Aufgaben ist die Stomamarkierung. Sie beinhaltet, vor der Operation die günstigste Stelle zu markieren, an der die Stomaanlage erfolgen soll. Eine gute Stomamarkierung ist eine sehr wichtige Voraussetzung für eine dichte spätere Stomaversorgung und um Komplikationen zu vermeiden. Darüber hinaus wird der Patient von der Pflegekraft über die eingesetzten Materialien informiert.
Nach der OP beginnt die eigentliche Stomapflege mit der individuellen Anpassung des Stomamaterials, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden zu können. Die Pflegekraft übernimmt Beratung, Betreuung und Schulung des Stomaträgers und der Angehörigen im Umgang mit dem künstlichen Darm- oder Blasenausgang. Wichtig ist zu diesem Zeitpunkt auch die Beratung in Bezug auf Ernährung, Hautpflege, Berufstätigkeit, Sport, Freizeit, Reisen, Selbsthilfegruppen und rehabilitative Maßnahmen.
Versorgung bis in den Alltag
In der späteren ambulanten Phase sollen Patienten bei der Alltagsbewältigung unterstützt werden. Die Pflege gibt wertvolle Hilfestellung bei Problemstomata, erkennt und behandelt Komplikationen und ist eine neutrale Anlaufstelle für Fragen jeder Art. Ziel ist es, den Betroffenen Möglichkeiten aufzuzeigen, mit denen sie den Alltag leichter bewältigen und sich wieder mit Freude in ihrem gesellschaftlichen Umfeld bewegen können.
Die Paracelsus-Kliniken betreuen seit vielen Jahren Patienten mit einem Urin- oder Darmstoma. Erfahrene Stomatherapeuten, die sich regelmäßig fortbilden, beraten und unterstützen Betroffene bei der individuellen Versorgung ihres Stomas. Bei Bedarf werden Kontakte zu Nachversorgern und Selbsthilfegruppen hergestellt. Durch die Arbeit der Pflege erlangen Patienten so ein Stück Selbstbestimmtheit und Lebensqualität zurück.
Sonderbetreuung mit Fachdienst
Eine Besonderheit bietet die Paracelsus-Klinik Golzheim. Sie arbeitet im Bereich der Stoma-und Inkontinenztherapie eng mit einem medizinischen Fachdienst zusammen und ermöglicht den Patienten so eine übergangslose Betreuung vom stationären zum ambulanten und häuslichen Bereich. Eine ausgebildete, examinierte Pflegekraft, Stomatherapeutin und Medizinprodukteberaterin steht Patienten vor, während und nach dem Klinikaufenthalt mit Rat und Tat zur Seite.
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Morbus Parkinson ist eine Erkrankung, die das gesamte Leben verändert – nicht nur für betroffene Menschen, sondern auch für deren Angehörige. Weil ihr Verlauf sehr unterschiedlich sein kann, sind die pflegerischen Anforderungen hoch und sehr individuell. Die Pflege – ob zu Hause oder im Krankenhaus – muss sich immer wieder daran anpassen, was der oder die Betroffene am entsprechenden Tag alleine schafft und was nicht. Außerdem können mit der Zeit weitere Symptome hinzukommen, wie Bewegungsstörungen, Demenz oder Depression. Dann muss die Therapie als auch der zeitliche Umfang der Pflege angepasst werden.
Hinzu kommt, dass Medikamente gegen die Parkinson-Symptome mitunter beträchtliche Nebenwirkungen haben. Sie verlieren mit den Jahren an Wirksamkeit und / oder haben zusätzlich eigene Auswirkungen auf die Bewegungsfähigkeit. Eine zwar nicht übermäßig häufige, aber dennoch typische Nebenwirkung sind psychotische oder wahnhafte Zustände. Pflegende Personen müssen hier besonders aufmerksam sein und gegebenenfalls Kontakt mit dem behandelnden Arzt aufnehmen.
Eine weitere Herausforderung ist, dass Betroffene häufig jünger sind als andere Pflegebedürftige. Zwar tritt die Parkinson-Krankheit typischerweise eher im höheren Lebensalter auf, dies ist jedoch nicht zwingend der Fall. Da Betroffene in der Regel geistig nicht eingeschränkt sind, muss in besonderem Maße auch auf ihre Selbstbestimmung geachtet werden. Betroffene sollten möglichst alles, was noch selbst funktioniert, auch selbst tun, denn das unterstützt das Selbstbewusstsein und das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Insgesamt ist die Pflege von Patienten mit Morbus Parkinson sehr komplex und gehört in die Hände geschulter Fachkräfte.
Parkinson Nurse hat spezielles Fachwissen
Um die Versorgung der Patienten zu verbessern, gibt es seit knapp 15 Jahren „Parkinson Nurses“, speziell ausgebildete examinierte Pflegekräfte, die sich durch eine einjährige Fortbildung auf die Betreuung von Parkinson-Patienten spezialisiert haben. Parkinson Nurses gibt es beispielsweise in der Paracelsus-Klinik Bremen und der Paracelsus Elena-Klinik in Kassel. Ihr Aufgabengebiet ist vielfältig. Sie sichern die Patientenpflege, übernehmen die Betreuung von Patienten mit Pen-/Pump-Systemen oder tiefen Hirnstimulatoren, betreuen klinische Studien und unterstützen den behandelnden Arzt während therapeutischer Behandlungen. Auch die sozialmedizinische Beratung von Patienten und Angehörigen gehört zu ihren Aufgaben. Die Beratung von Pflegekräften in anderen Krankenhäusern oder Seniorenheimen kann ebenfalls Teil des Aufgabenspektrums sein. Denn während der normalen Ausbildung zur examinierten Pflegekraft wird wenig Wissen über die Besonderheiten im Umgang mit Parkinson-Patienten vermittelt. Mit viel Zeit und Geduld widmet die Parkinson Nurse sich Patienten und Angehörigen, berät diese und informiert bei Veranstaltungen über Hilfsmöglichkeiten, Kontakte zu Selbsthilfegruppen oder die frühzeitige Erkennung von Komplikationen.
Fachlich gesehen ist die Parkinson Nurse auch ein Bindeglied zwischen Arzt und Patient. Ihre Aufgabe ist es, das Fortschreiten der Krankheit möglichst zu verhindern und so dem Patienten ein Plus an Lebensqualität und Beweglichkeit zu erhalten. Das ist auch eine Frage der Motivation. Denn die Patienten sollen, neben der ihnen zugedachten medizinischen Betreuung mit viel Ruhe und Zeit, auch aktiv gegen ihre Krankheit ankämpfen. Regelmäßige Bewegungseinheiten sind ein entscheidender Faktor. Parkinson Nurses sind dabei oft die „treibende Kraft“, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und ein Mehr an Lebensqualität und Beweglichkeit zu erhalten. Die Paracelsus-Kliniken schaffen es darüber hinaus, durch eine familiäre und persönliche Betreuung während der Parkinson-Komplextherapie individuell auf jeden Patienten einzugehen. Das macht die stationäre Versorgung bei Paracelsus einzigartig und besonders für Parkinson-Patienten.
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Die Pflege in den Rehabilitationskliniken von Paracelsus hat die Aufgabe, den Patienten zu einer möglichst großen Selbstständigkeit in den Aktivitäten seines täglichen Lebens zu führen. Es geht darum, Fähigkeiten und Fertigkeiten nach einer Erkrankung wiederzuerlangen und nach der Reha als Experte der eigenen Gesundheit zurück in Alltag, Familie und Beruf zu gehen. Die Pflege in der Reha ist deshalb anders als im Akutkrankenhaus vor allem eine aktivierende Pflege, also Hilfe zur Selbsthilfe. Der Patient lernt mit Hilfe der Pflegenden, die Krankheit zu überwinden oder mit Krankheitsfolgen umzugehen. Dabei gehen die Aufgaben in der Pflege in der Rehabilitation Hand in Hand mit Physiotherapie, Ergotherapie, Soziotherapie und vielen anderen Leistungen einer Reha-Klinik. Man spricht deshalb auch von einer aktivierend-therapeutischen Rehabilitationspflege.
Die Aufgaben der Pflegefachkraft in der Reha sind:
- die Förderung vorhandener Fähigkeiten
- die Kompensation (d. h. der Ausgleich oder der Ersatz) gestörter oder ausgefallener Funktionen
- die weitestgehende alltagsnahe Selbstständigkeit bei Mobilisation, Toilettengang, Körperhygiene und Nahrungsaufnahme
Mitten im therapeutischen Team
Dem Pflegepersonal kommt damit in der Rehabilitation eine zentrale Koordinierungs- und Schnittstellenfunktion zu. Pflegerische Maßnahmen schaffen einerseits häufig erst die Grundlagen für Therapien, indem sie z. B. den Patienten so versorgen, dass er schmerzfrei ist, oder ihn durch ein Gespräch psychisch motivieren. Andererseits steht die Pflege mit ihren umfangreichen Kompetenzen an zentraler Stelle im multiprofessionellen Team einer Reha-Klinik. Sie liefert umfassendes fachliches Wissen, in dem spezialisierte medizinische, therapeutische und pflegerische Kenntnisse zusammenlaufen. Und auch das Management der Patientenbetreuung, der Kontakt zu ärztlichen oder therapeutischen Kollegen und die Beratung Angehöriger liegt oft bei der Pflege, denn sie ist rund um die Uhr in der Klinik präsent.
Rehabilitationskliniken arbeiten mit ihren Versorgungs- und Behandlungsangeboten übergreifend an vielen Schnittstellen des Gesundheitssystems. Sie übernehmen ihre Patienten aus der Akutmedizin, führen die dort begonnene Behandlung weiter und sorgen nach der Reha für eine ambulante Nachsorge, den Übergang in die berufliche Reha oder in die stationäre Pflege. Die Pflege in der Rehabilitation muss darum allen Sektoren des Gesundheitssystems gerecht werden. Sie ist für eine erfolgreiche Behandlung somit unabdingbar. In den Paracelsus-Kliniken werden darum in Reha-Kliniken nur examinierte Pflegefachkräfte beschäftigt, die mit ihrem breiten Wissen dieser Aufgabe gewachsen sind.
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Die Paracelsus-Kliniken sind bundesweit seit einigen Jahren dabei, die Digitalisierung im gesamten Gesundheitsunternehmen voranzutreiben. Zu den Projekten, die bereits vor der Pandemie von Paracelsus vorangetrieben und bis heute weitgehend finalisiert wurden, gehört die Pflegedokumentation IDA.Care. Die Smartphone-basierte App, die auf Stations-Handys installiert wird, digitalisiert den Pflegebericht, das Pflegeassessment, die Wundversorgung, die Blutzuckerdokumentation, das Entlassmanagement und vieles mehr.
Mit dem jeweiligen Krankenhausinformationssystem (KIS) synchronisiert macht IDA.Care eine vernetzte Pflegeplanung mit mehreren Professionen möglich und unterstützt die pflegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als digitales Instrument beschleunigt IDA.Care nicht nur Informationsprozesse innerhalb der Kliniken durch weniger Bürokratie, die App trägt auch dazu bei, die Beschäftigten in der Pflege zu entlasten, pflegerische Prozesse zu optimieren und sicherer zu machen – ganz im Sinne der Patienten. Denn unter dem Strich bleibt mehr Zeit für die persönliche und individuelle Pflege.
Auch dem Fortschritt in der medizinischen Versorgung dient IDA.Care. Durch die App sind die Paracelsus-Kliniken in der Lage, Daten strukturiert zeit- und patientennah zu erfassen und auch später wieder zur Verfügung zu stellen. So werden Arbeitsabläufe in allen Kliniken verbessert, Pflegepersonal und Ärzte entlastet und Fehlerquellen reduziert. Um diese Prozesse zu optimieren, stehen die Pflegedienstleitungen aller Paracelsus-Kliniken regelmäßig miteinander in Kontakt und setzen sich fachübergreifend mit neuen Ideen auseinander. Das Ziel: die Schaffung und Einhaltung von Exzellenzstandards in der Pflege.
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Die Paracelsus-Kliniken haben zur übergreifenden Koordination ihrer Exzellenzziele ein zentrales Kompetenznetzwerk Pflege- und Funktionsdienste ins Leben gerufen. Es versteht sich als Schnittstelle zwischen der Pflege im Krankenhaus samt allen Dienstleistungen, der Geschäftsführung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pflege.
Sein vorrangiges Ziel ist es, den fachlichen Austausch innerhalb der gesamten Klinikgruppe zu intensivieren, Synergien zu schaffen und ein verbessertes Projektmanagement zu schaffen. Denn angesichts der schnellen Entwicklungen innerhalb des Berufsfeldes und des gesamten Gesundheitswesens ist ein effizienter und für alle zugänglicher Wissensaustausch unbedingt notwendig.
Außerdem entwickelt das Netzwerk Konzepte für die Zukunft der Pflege, die allen Standorten gleichermaßen zur Verfügung stehen. Weitere Aufgaben sind die Beratung und Unterstützung der Standorte je nach Bedarf und Aufgabenstellung.
Leiterin des bundesweiten Netzwerks ist Anne Schröer, MBA, Klinikmanagerin und Pflegedirektorin der Paracelsus-Klinik Golzheim Düsseldorf. Sie hat damit eine verantwortungsvolle Aufgabe, denn Pflegende bilden konzernweit gesehen mit einem Drittel der Beschäftigten die größte Berufsgruppe bei Paracelsus. Gleichzeitig steht der Pflegeberuf vor großen Veränderungen, sowohl im Hinblick auf den demografischen Wandel, den Fachkräftemangel, die Digitalisierung oder ein sich veränderndes Patientenklientel. Im Kompetenznetzwerk sollen vor diesem Hintergrund Konzepte für die Zukunft der Pflege entwickelt werden. Anhand von Best-Practice-Modellen zum Beispiel können Standorte voneinander lernen und dadurch komplexe und innovative Projekte noch besser umsetzen.
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Pflege im Krankenhaus ist ein sensibles Thema, es braucht sensible Menschen und Fachkräfte mit Know-how. Deshalb sind Pflegefachkräfte von Paracelsus speziell ausgebildet und nach modernsten Erkenntnissen geschult. Damit das so bleibt, ist es nicht nur dem Klinikkonzern, sondern auch allen Paracelsus-Pflegekräften wichtig, die hohe Pflegekompetenz stetig weiterzuentwickeln. In Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen, die teilweise auch in der Paracelsus-Bildungsakademie angeboten werden, werden sie regelmäßig geschult. Denn nur so können sie ihrer wachsenden Verantwortung und den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten so individuell wie möglich gerecht werden. Als examinierte Pflegekraft stehen dir bei Paracelsus viele Möglichkeiten der Fortbildung und Spezialisierung offen.
Arbeiten in der Pflege
Was macht die Arbeit bei Paracelsus für Dich aus?
Ich mache seit 12 Jahren meinen Job als Gesundheits- und Krankenpflegerin in Golzheim total gerne. Außerdem ist mir als stellvertretende Stationsleitung wichtig, dass wir für die bestmögliche Pflege im Krankenhaus Probleme gemeinsam im Team besprechen, uns gegenseitig unterstützen und auch mal kritisieren dürfen – das klappt hier wirklich gut!
Warum in die
Pflege?
Ich habe mich bewusst für die Arbeit auf der Palliativstation entschieden, weil ich hier den Patientinnen und Patienten in ihren letzten Tagen und Stunden zur Seite stehen, ihnen damit Halt geben und die Symptome der Krankheit lindern kann. Es berührt mich jedes Mal aufs neue, wie uns auch die Angehörigen ihre Wertschätzung und Dankbarkeit für unsere Arbeit entgegenbringen. Die Arbeit erfüllt mich.
Was machst Du bei Paracelsus?
Ich sorge als Pflegefachkraft zusammen mit den Ärztinnen und Ärzten dafür, dass die Patientinnen und Patienten nach der Operation so wenig Schmerzen wie möglich haben. Die Patientinnen und Patienten müssen spüren, dass wir uns um sie kümmern und sie mit ihren Bedürfnissen ernst nehmen.