Die ersten 66 Mitarbeiter der Paracelsus-Klinik Hemer haben am 19. Januar ihre erste von zwei Impfungen gegen das Corona-Virus erhalten, weitere Mitarbeiter folgen bis Anfang Februar.
Auch die zweite Impfdosis im Abstand von drei Wochen ist bereits gesichert. Geimpft wird in der Klinik. Es werden zunächst die Mitarbeiter geimpft, die in besonders gefährdeten Bereichen arbeiten und damit der höchsten Risikogruppe angehören.
Die Impfdosen wurden „frei Haus“ in der Klinik angeliefert. Um einen reibungslosen und vor allen Dingen absolut sicheren Ablauf gewährleisten zu können, hat die Klinik eine Art Impfstraße auf einer leerstehenden Station aufgebaut, so dass in kurzer Zeit möglichst viele Mitarbeitende der Klinik geimpft werden können. Das ist wichtig, denn wenn der Impfstoff einmal von -70 Grad Lagertemperatur aufgetaut wird, muss er binnen weniger Stunden auch verimpft werden. Die Impfungen führen Ärzte der Klinik durch, die sich freiwillig dazu bereit erklärt haben.
„Es werden zunächst diejenigen Mitarbeiter geimpft, die der höchsten Risikogruppe angehören, also Mitarbeiter von der Covidstation, der Intensivstation, und der Notaufnahme“, erklärt der ärztliche Direktor der Klinik, Dr. Joachim Dehnst. Dass die Impfbereitschaft der Klinik relativ hoch ist, liegt seiner Ansicht nach an einer sehr intensiven Aufklärung seitens der Klinikleitung. Regelmäßig veranstaltet Dr. Dehnst beispielsweise Videokonferenzen, das „CORONA-Radio“, bei denen er die Mitarbeiter zu den neuesten Entwicklungen rund um die Pandemie unterrichtet. In den letzten Wochen waren diese Termine natürlich sehr stark durch Fragen nach dem Impfstoff, zu Nebenwirkungen, Langzeitwirkungen und Verlässlichkeit der Impfung geprägt. Eine Mitarbeiter-App des Klinikunternehmens stellt ebenfalls regelmäßig Informationen zur Verfügung, und zwar seit Ausbruch der Pandemie vor einem Jahr. „Skepsis oder Ablehnung gegenüber einem neuen Impfstoff ist ganz häufig Folge von zu wenig Wissen – deshalb betreiben wir so intensiv Aufklärung, so dass unsere Mitarbeiter wirklich aktuell informiert sind“, erklärt Dehnst die relativ hohe Impfbereitschaft bei den Mitarbeitern der höchsten Risikogruppe.
„Hinter dem kleinen Pieks steht für uns große Hoffnung“, erklärt Klinikmanagerin Barbara Bieding zum Auftakt der internen Impfungen. „Für Mitarbeiter und Patienten bedeutet die Impfung eine hohe Sicherheit und endlich eine Möglichkeit, diesen Virus einzudämmen und zu bekämpfen. Wenn man in den letzten Wochen und Monaten miterlebt hat, wie der Virus wütet und was er anrichten kann, setzt man in den Impfstoff große Hoffnung für einen Weg zurück in die Normalität“, so Bieding.
Aseptische Bedingungen beim Anmischen, konstante Temperaturen, einzelnes Aufziehen auf die Spritzen, eine umfangreiche Dokumentation, Einwilligungserklärungen, Impfzeugnisse, Dokumentation für die Behörden, eine exakte Terminierung der freiwilligen Impflinge – es gehört eine große Portion Logistik und Organisation dazu, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und keine einzige Impfdosis zu verschwenden.
In der folgenden Woche erhält die Klinik weitere Lieferung des Impfstoffes, so dass bis Ende Februar jeder Impfwillige zweifach geimpft werden kann. Als eine der ersten lässt sich Ulrich Schimmel, Mitarbeiter im Pflegedienst auf der Intensivstation impfen: „Ich möchte mit gutem Beispiel voran gehen und hoffe natürlich, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen, sobald das möglich ist“.