30. März 2020 

Der kleine Karl ist das 100. Baby, das im Rahmen der Be-Up Studie in der Paracelsus-Klinik geboren wurde

Am 23. März kam in der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg das 100. Baby zur Welt, dessen Mutter an der Studie „Be-Up: Geburt aktiv“ teilgenommen hat. Die Paracelsus-Klinik ist eine von siebzehn Kliniken, die an der bundesweiten Studie beteiligt sind und die von der Universitätsklinik in Halle initiiert worden ist. „Das Studienkonzept ist im perfekten Einklang mit unserer Philosophie einer möglichst natürlichen Entbindung in einem möglichst sicheren Umfeld“, sagt Dr. Simon Bühler, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe. Die Studie „Be-Up: Geburt aktiv“ ist eine international einzigartige Studie, die untersucht, inwieweit ein alternativ gestalteter Gebärraum eine Auswirkung auf die Geburt hat. Sie stützt sich auf bisherige Forschungserkenntnisse, dass unterschiedliche aufrechte Körperhaltungen während der Wehen und der Geburt die Wahrscheinlichkeit erhöhen, eine natürliche Geburt zu erleben. Dies lässt sich dadurch erklären, dass das Kind mit seinem Gewicht und der Schwerkraft mithelfen und sich besser in das mütterliche Becken hineinbewegen kann. Außerdem gibt es Erkenntnisse, dass die Gebärenden mit ihrer Geburt zufriedener sind, wenn sie während der Wehen selbstbestimmt die Körperpositionen einnehmen können, die sich gut für sie anfühlen.

Jeder Gebärraum der Paracelsus-Klinik ist so eingerichtet, dass Gebärende die Möglichkeit haben, während der Geburt unterschiedliche Körperhaltungen und Positionen einzunehmen und sich zu bewegen. Der alternative Gebärraum ist jedoch etwas anders eingerichtet: darin liegen eine hohe Matratze und eine Bodenmatte mit mobilen Schaumstoffelementen, wo die Frauen sich während der Wehen abstützen, anlehnen und draufsetzen können. Dazu gibt es Poster, die Anregungen für verschiedene Körperpositionen geben. Die Frauen können sich mit ihrer Begleitperson an einen Tisch setzen und etwas trinken und Snacks zu sich nehmen; sie können über einen Monitor Naturszenen ansehen und sich entspannen und ablenken; auch das Licht können sie selbst einstellen und dimmen.

An der Studie können schwangere Frauen teilnehmen, die ein Kind erwarten, das zum Ende der Schwangerschaft mit dem Kopf nach unten liegt und die sich in der Paracelsus-Klinik eine natürliche Geburt wünschen.

Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig und nicht jede Frau, die an der Studie teilnehmen möchte, kann dies tatsächlich auch tun. Denn die Voraussetzung für die Teilnahme ist auch, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme in den Kreißsaal der alternative Gebärraum und ein üblicher Gebärraum frei sein müssen. Aurelia Hayward, leitende Hebamme, weiß aus langer  Erfahrung: „Grundsätzlich hilft die aktive Geburt dabei, die Wehen gerade in der Eröffnungsphase besser zu ertragen und sie sorgt für gute Geburtsfortschritte.“

Unabhängig davon, in welchem Raum sich eine Frau befindet, erhalten Mutter und Kind die bestmögliche individuelle Hebammen-Betreuung und medizinische Überwachung. Wenn die Frau es möchte und wenn bei der Geburt medizinische Maßnahmen erforderlich sind, kann auch im alternativen Gebärraum das Entbindungsbett genutzt werden.

Foto: Der kleinen Karl mit seiner Mutter Carolin Nagel aus Schenenfeld

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