Lehrküche für junge Erwachsene in der Paracelsus Klinik Am Schillergarten Bad Elter
15. Juni 2022 

Darmkrebsvorsorge fängt mit der Ernährung an

Welche Ernährung nach der Diagnose Darmkrebs empfehlenswert ist, um eine Rückkehr der Krankheit zu vermeiden, darüber berät Carola Dehmel, Ernährungsberaterin der Paracelsus Klinik am Schillergarten in Bad Elster ihre Darmkrebspatienten stets umfassend. Schon um das Darmkrebsrisiko zu senken, spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle, denn – Darmkrebsvorsorge fängt mit der Ernährung an.

Das unser Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten unmittelbar mit unserer Gesundheit zusammenhängen können, ist sicher für die meisten Menschen nichts Neues. „Viele Menschen wissen jedoch nicht konkret, was eine gesunde Ernährung, insbesondere in Hinblick auf die Darmkrebsvorbeugung eigentlich beinhaltet“, weiß Carola Dehmel aus ihrer langjährigen Erfahrung als Ernährungsberaterin.

Risikofaktoren eines ungesunden Lebensstils

Ein ungesunder Lebensstil und die falsche Ernährung erhöht das Risiko von Übergewicht oder verschiedenen Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Arteriosklerose, Bluthochdruck, Herzmuskelschwäche, Gelenkbeschwerden (Arthrosen) bis hin zu Krebserkrankungen. Besonders auf das Darmkrebsrisiko hat die Ernährung einen Einfluss. Der übermäßige und regelmäßige Verzehr von tierischen und verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker und Weißmehlprodukten sowie übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, Stress und Bewegungsmangel sind Faktoren eines ungesunden Lebensstils.

Was die Paracelsus Ernährungsberaterin rät

Es ist nie zu spät seine Gewohnheiten zu ändern und aktiv etwas für seine Gesundheit zu tun. Bevorzugen sie überwiegend pflanzliche Nahrungsmittel wie Gemüse und Obst davon ca. fünf Mal am Tag eine Handvoll, Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkorngetreide. Obst und Gemüse sollte nach Saison oder als Tiefkühlprodukt auf den Speiseplan kommen.

Lieber weißes Fleisch, also Geflügelfleisch als rotes Fleisch von Schwein, Rind und Lamm verzehren. Maximal zwei bis drei Mal Fleisch mit einer Portionsgröße von 100 – 150 g pro Woche genüg. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, pro Woche nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurstwaren zu essen.

Rauchen und Alkoholkonsum erhöhen das Darmkrebsrisiko erheblich. Das Darmkrebsrisiko scheint mit der täglich konsumierten Zigarettenmenge zu steigen. Mit dem Rauchen aufzuhören ist die klare Empfehlung. Danach sinkt das Darmkrebsrisiko mit jedem weiteren rauchfreien Jahr.
Laut Darmkrebs.de, einer Initiative der Felix Burda Stiftung, gilt auch beim Alkoholkonsum – je weniger desto geringer das Darmkrebsrisiko. Für einen vernünftigen, gesunden Lebensstil gelten folgende Richtwerte zum Alkoholkonsum. Männer nicht mehr als 20 Gramm Alkohol pro Tag – das entspricht in etwa 0,4 Liter Bier, 0,25 Liter Wein oder 6cl Cognac. Frauen sollten nicht mehr als 10 Gramm Alkohol am Tag zu sich nehmen; das entspricht in etwa 0,1 Liter Wein oder 0,2 Liter Bier.

Empfehlungen für eine gesunde Ernährung

Der Verzehr von frischem Seefisch wie Hering, Makrele und Lachs ist Teil einer darmgesunden Ernährung, sie enthalten einen hohen Gehalt an Omega 3 Fettsäuren. Algen, Nüsse, Samen und pflanzlichen Ölen wie Lein-, Raps- und Weizenkeimöl sind ebenfalls gute Omega 3 Fettsäurelieferanten. Diese sind von großer Bedeutung für den menschlichen Stoffwechsel. Sie wirken entzündungshemmend, sind Baustein von Zellmembranen und halten die Zellhülle geschmeidig. Außerdem werden sie für die Produktion verschiedener Gewebshormone- körpereigener Botenstoffe benötigt. Sie stärken unser Immunabwehr und bringen Entzündungsvorgänge zum Abklingen. Das belegen verschieden Studien.
Meiden sie Kohlenhydrate in Form von Weißmehlprodukten und Zucker. Essen sie selten Kuchen und Süßigkeiten, bauen Sie Vollkornvarianten in ihren Speiseplan ein. Diese sind oft schmackhafter und halten länger satt.

Carola Dehmel rät: „Reduzieren Sie die tägliche Fettzufuhr, 50 – 60 Gramm am Tag sind ausreichend. Dies setzt sich aus Streich-, Koch und Nahrungsmittelfett zusammen.“
Die tägliche Trinkmenge sollte bei täglich zwei bis drei Litern liegen. Zu bevorzugen sind kalorienfreie Getränke wie stilles Wasser, ungesüßter Tee alle Sorten. Dabei ist grüner Tee besonders empfehlenswert, er enthält wertvolle Pflanzenstoffe. Zwei bis drei Tassen am Tag sind ausreichend.

Bewegung lohnt sich!

Wichtig für einen gesunden Körper ist auch die tägliche Bewegung. Sie hilft das Gewicht zuhalten oder zu reduzieren. Die Verdauung kommt in Schwung, die Verweildauer der Nahrung im Darm wird verkürzt, so dass sich weniger Giftstoff ansammeln. Bewegung stärkt das Herz-Kreislaufsystem und der Stoffwechsel wird angeheizt. Bewegung kräftigt Muskeln, mobilisiert Gelenke und auch die Psyche profitiert davon. Für Erwachsene empfiehlt die WHO jede Woche zweieinhalb bis fünf Stunden Bewegung. Das sind im Schnitt mindestens 21 Minuten pro Tag. Die Bewegung sollte sich aus Freizeitbeschäftigungen wie Wandern, Schwimmen, Laufen oder Fahrradfahren aber auch Hausarbeit wie Staubsaugen oder Fensterputzen zusammensetzen. Sportkurse wie Yoga, Teamsport oder Besuche im Fitnessstudio sind ebenfalls empfehlenswert. Das gilt für Menschen ab 18 Jahren und auch für Menschen mit Beeinträchtigungen. Nach Angabe der WHO sollten Kinder und Jugendliche mindestens 60 Minuten am Tag moderat oder intensiver bewegen.

Darmkrebsvorsorge der gesetzlichen Krankenkassen

Im Rahmen der Krebsfrüherkennung, einem Angebot der gesetzlichen Krankenkassen haben Frauen und Männer zwischen 50 und 54 Jahren Anspruch auf einen jährlichen Stuhltest. Dieser wird auf nicht sichtbares („ok­kultes“) Blut im Stuhl untersucht. Zudem haben Männern ab 50 und Frauen ab 55 Jahren empfohlen, eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Informationen zur Vorsorgen findet man auch beim Bundesministerium für Gesundheit .

Ernährungsberatung in der Paracelsus Klinik am Schillergarten.

Die Ernährungsberatung in der Paracelsus Klinik ist auf diese Empfehlungen aufgebaut und wird durch Einzelberatung, Schulungen, Vorträge oder praktisch in der Lehrküche vermittelt. Anhand der Diagnose und Vorerkrankungen sowie des Allgemeinbefindens des Patienten wird gemeinsam ein Ernährungsplan erstellt. Dabei werden Unverträglichkeiten und Vorlieben selbstverständlich auch berücksichtigt.

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