28. Februar 2023 

Darmkrebs verhindern durch Vorsorge und bewusste Ernährung

Studien zeigen in westlichen Industrieländern immer mehr jüngere Patienten mit Darmkrebs / Ursachen werden bei Ernährung und Übergewicht vermutet / Chefarzt der Paracelsus-Klinik am Silbersee in Langenhagen rät zu Prävention und Vorsorgeuntersuchungen / Fastenzeit kann guter Start für bewusste Ernährung sein

Hannover-Langenhagen, 28.2.2023.Untersuchungen lassen aufhorchen: Besonders in reichen Industrieländern steigt die Zahl der Darmkrebserkrankungen bei 20- bis 49-Jährigen an. Das belegt eine Studie der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), die 21 Krebsregister aus sieben westlichen Ländern in einem Zeitraum von zehn Jahren untersucht hat(1).

Forscher der Erasmus-Universität Rotterdam analysierten europäische Daten aus 25 Jahren. Sie bestätigten diesen Trend bei jungen Erwachsenen in der Altersgruppe 20 bis 29 Jahre (2). Und auch in den USA ist die Zahl der jüngeren Erkrankten gestiegen. 2018 wurde hier jeder zehnte Dickdarmkrebs bei Menschen diagnostiziert, die noch keine 50 waren. „In dieser Bevölkerungsgruppe war Darmkrebs bisher – abgesehen von Menschen mit einer genetischen Vorbelastung – kaum ein Thema”, erklärt dazu Dr. med. Tom Steinmetz, Chefarzt der Inneren Medizin an der Paracelsus-Klinik am Silbersee Langenhagen. „Der Verdacht der Wissenschaftler ist, dass der Lebens- und Ernährungsstil mit wenig Bewegung, Fastfood, hohem Fleischkonsum, vielen zuckerhaltigen Getränken und Übergewicht in westlichen Industrieländern eine Ursache sein könnte.”

Prävention ist wichtig

Nach wie vor ist Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland nach Brustkrebs. Pro Jahr erkranken rund 65.000 Menschen an einem bösartigen Darmtumor. 25.000 sterben jährlich an den Folgen. Die meisten Patienten sind bei der Diagnose bisher jenseits der 60, die Hälfte sogar über 70. Auf der anderen Seite gehen gerade in den Industrieländern die Erkrankungen bei älteren Menschen zurück. Das liegt nach Ansicht der Experten an der dort verbesserten Vorsorge. „In Deutschland wird die Untersuchung bei gesunden, beschwerdefreien Männern ab 50 und symptomfreien Frauen ab 55 Jahren empfohlen”, erklärt Dr. Steinmetz. „Was wir brauchen würden, wäre nach den aktuellen Zahlen auch eine solche Vorsorge für junge Erwachsene.” Dass die Untersuchung von Stuhlproben und Darmspiegelungen sinnvoll ist, ist längst bewiesen. Denn bei rund 36 Prozent der Untersuchungen werden tatsächlich Vorstufen von Darmkrebs (Polypen und Adenome) gefunden.

Untersuchung ist kein Angstgegner

Angst zu haben, braucht vor einer Untersuchung trotzdem niemand. „Wir können in der Vorsorge-Koloskopie heute bereits Vorstufen von Darmkrebs sicher erkennen. Polypen werden noch während der Untersuchung, die in der Regel unter Narkose stattfindet, schmerzfrei entfernt und können dann nicht mehr zu Krebs werden“, erklärt der Internist Dr. Steinmetz. „Und selbst wenn wir Krebszellen finden, was in nur einem Prozent der Untersuchungen tatsächlich der Fall ist, dann ist dieser Darmkrebs oft noch in einem frühen Stadium, so dass er in den meisten Fällen gut geheilt werden kann. Voraussetzung ist allerdings, dass man rechtzeitig zur Vorsorge geht.“

Fastenzeit nutzen

Neben den Vorsorgeuntersuchungen empfiehlt Dr. Tom Steinmetz aber auch, präventiv selbst etwas für die Darmgesundheit zu tun und auf bessere Ernährung und mehr Bewegung zu achten. „Wir wissen nicht mit Sicherheit, wo die Ursachen für Darmkrebs liegen, aber gerade jetzt in den Tagen der Fastenzeit vor Ostern bietet sich eine ideale Gelegenheit, dem Darm etwas Gutes zu tun.“ Empfehlenswert sind eine ballaststoffreiche Ernährung und vor allem der Verzicht auf süße, zuckerhaltige Getränke. Denn die stehen mit im Verdacht, für Krebserkrankungen verantwortlich zu sein.

Untersuchungen auf Überweisung

Wer eine Vorsorgeuntersuchung in der Paracelsus-Klinik am Silbersee Langenhagen nutzen will, muss sich zunächst an seinen Hausarzt wenden und sich dort eine Überweisung ins Krankenhaus holen. Die Abteilung für Innere Medizin der Paracelsus-Klinik verfügt über ein erfahrenes und hochspezialisiertes Team aus Fachärzten, Therapeuten und Pflegefachkräften, deren Spezialgebiet die Diagnostik und Behandlung von Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen, akuten und chronischen Lungenerkrankungen, Herz-/Kreislauferkrankungen sowie Infektionserkrankungen ist. Die Behandlung von gutartigen und bösartigen Erkrankungen des Verdauungssystems ist ein Versorgungsschwerpunkt der Klinik. Dazu steht eine hochmoderne Endoskopie-Anlage zur Verfügung, die neben „tiefen Einblicken“ in das Verdauungssystem auch zahlreiche Therapieverfahren in diesem Bereich ermöglicht.

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