Schmerzen, chronische Entzündungen und Juckreiz am After oder im Analbereich sind unangenehm, dennoch scheuen sich viele Betroffene, das ihrem Arzt mitzuteilen. Der Arzt kann feststellen, ob es sich um eine Analfistel oder einen Abszess am After handelt. Dann hilft eine Analfistel-OP, die zudem Neubildungen verhindern kann.
Was sind Analfisteln und Abszesse am After?
Fisteln sind röhrenförmige Verbindungen, die sich als einzelner Gang oder als verzweigtes Netzwerk zwischen Gewebeschichten ausbilden. Analfisteln entstehen meist im Bereich der Duftdrüsen, die sich am Übergang der Dickdarmschleimhaut zum Analkanal mit einem Verbindungsgang in den Analkanal befinden. Wenn sich diese Drüsen entzünden, z.B. durch den Eintritt von Darmbakterien, kommt es zur Eiteransammlung, weil dieser aufgrund der Gewebeschwellung nicht ablaufen kann (Abszess). Manchmal bleibt die Verbindung zum Analkanal erhalten, was einen spontanen Verschluss verhindert, und es kommt zu einer Fistelbildung in diesem Bereich. Das chronische Stadium als Folge der Entzündung nennt man Analfistel. Das akute Stadium ist ein Abszess am After.
Je nach Verlauf und Zustand der Fistel unterscheidet man vier unterschiedliche Typen. In den meisten Fällen verlaufen die Fisteln zwischen dem inneren und äußeren Schließmuskel (Typ 1) oder sie verlaufen durch beide Schließmuskelanteile hindurch (Typ 2).
Fisteln und Abszesse können sich auch als Folge von entzündlichen Darmerkrankungen bilden. Auch eine Analfissur, ein kleiner Riss der Analschleimhaut, ist häufig Ursache. Unbehandelt kann sich eine Analfistel ausdehnen und auf Dauer die Schließmuskulatur schädigen. Analfisteln betreffen vermehrt Männer zwischen 30 und 50 Jahren.
Symptome, die auf eine Analfistel oder einen Abszess hindeuten
- Schmerzen und Juckreiz am After
- Schwellungen und Verhärtungen im Analbereich
- chronisch nässende Stellen
- Blutungen während des Stuhlganges
- Eiteransammlung am After
Therapie: Oft ist eine Analfistel-OP notwendig
Wann eine Analfistel-OP sinnvoll ist
Fisteln heilen in der Regel nicht von selber ab. Mittel der Wahl ist in den allermeisten Fällen (Typ 1 und 2) und bei oberflächlichem Verlauf eine operative Spaltung der Fistel bis zur Basis. Eine Neubildung von Fistel bzw. Abszess wird damit meist verhindert. Durch die Spaltung entsteht eine Rinne, die im weiteren Verlauf zuheilt. Je nach Verlauf der Fistel und nach angewandter OP-Technik kann es zu einer Durchtrennung des Schließmuskels kommen. In diesem Fall wird sofort während des Eingriffs das durchtrennte Muskelgewebe durch Naht wieder zusammengefügt.