Gallensteine bilden sich häufig unbemerkt und können lebensgefährliche Entzündungen verursachen / Chirurgen der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg helfen Betroffenen mit modernster Technik
Fastenzeit vorbei? Gut gegessen an den Osterfeiertagen und in den Ferien? Und jetzt schmerzt es im rechten Oberbauch? Das könnten Gallensteine sein. Jeder achte Deutsche hat nach Schätzungen die kleinen Cholesterin-Kristalle in der Gallenblase. Grund dafür ist vor allem eine fettreiche Ernährung. Normalerweise unterstützt das von der Leber produzierte, recht aggressive Gallensekret die Fettverdauung und wird in der Gallenblase gespeichert. Wenn sein Abfluss gestört ist, die Flüssigkeit in der Gallenblase stockt oder das Verhältnis ihrer Bestandteile unausgewogen ist, können sich oft unbemerkt Gallensteine bilden. „Die sind keineswegs harmlos“, erklärt Chefarzt Dr. med. Roman Koch, Leiter des Fachbereichs Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg. „Im schlimmsten Fall können sie den Gallenblasengang in den Darm blockieren und dieser, oder die Gallenblase selbst, können sich entzünden. Beides führt zu heftigen Schmerzen oder sogar Koliken. Weitere Entzündungen im Bauchraum sind nicht ausgeschlossen. Wer da nicht rechtzeitig handelt, für den kann es lebensgefährlich werden.“
Fast schon ein Routine-Eingriff
Rund 250 Mal im Jahr hat Chefarzt Dr. Koch eine Operation der Gallenblase auf seinem Terminplan. Für den Chirurgen, der nach der Ärzteliste des FOCUS bundesweit zu den Top-Medizinern für Gallen-Chirurgie gehört, sind die Eingriffe schon fast Routine. Patienten, die mit Verdacht auf Gallensteine oder einer Erkrankung der Gallenblase zur Sprechstunde in die Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg kommen, werden dort zunächst einer genauen klinischen Diagnose unterzogen. Neben einer Ultraschall-Untersuchung umfasst die auch eine Blutabnahme, um Entzündungen oder eine Blutvergiftung festzustellen und vor allem die Anamnese, um die Krankengeschichte festzuhalten. Verursachen Gallenblasensteine oder Gallengangssteine große Beschwerden oder liegt eine Entzündung vor, muss die Gallenblase entfernt werden.
Entfernung verursacht kaum Probleme
„Die chirurgische Entfernung der Gallenblase, auch Cholezystektomie, ist eine häufige Operation, die zur Behandlung von Gallensteinen oder anderen Erkrankungen der Gallenblase durchgeführt wird“, erläutert der Chirurg. „Durch die komplette Entfernung werden weitere Komplikationen oder Beschwerden wirkungsvoll vermieden. Das Fehlen der Gallenblase selbst schränkt die Betroffenen im Nachhinein nicht ein, denn sie wird bei unserer modernen, regelmäßigen Ernährung vom Körper eigentlich gar nicht mehr gebraucht.“ Vorteil bei der Operation in Henstedt-Ulzburg: Die Entfernung der Gallenblase wird minimal-invasiv vorgenommen. Statt des sonst üblichen großen Schnitts in der Bauchdecke gibt es nur wenige kleine Einschnitte. Patienten bleiben meist nur eine Nacht im Krankenhaus und die Heilung ist deutlich schneller.
Sicherheit durch modernste Technik
Ein zweiter Vorteil an der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg ist die moderne Ausstattung des Hauses. „Wir sind seit 2019 Referenzhaus für die 3-D-Operationstechnik und verfügen über einen modernen Operationsturm mit ICG-Visualisierung“, so Dr. Koch. „Als Operateure sehen wir hochauflösende 4k-Bilder aus dem Bauch des Patienten. So können wir uns erheblich besser orientieren als bei konventionellen minimalinvasiven 2D-Systemen. Das ist vor allem bei Darmoperationen, aber auch bei der Gallen-OP, ein großer Vorteil.“ Gleichzeitig nutzt die Klinik das sogenannte ICG-Verfahren, eine Technik, die zur besseren Visualisierung von Blutgefäßen und Organen verwendet wird. Dabei wird Indocyaningrün, ein sehr gut verträgliches farbstoffhaltiges Kontrastmittel, in die Blutbahn injiziert und dann mithilfe von Infrarotlicht auf seinem Weg durch Körper und Organe beobachtet. Bei Gallen-Operationen werden so – nach dem Stoffwechsel in der Leber – durch die Einfärbung die Gallenwege für den Operateur sichtbar. „Das ist für unsere Patienten ein großer Sicherheits-Vorteil, weil wir bei der OP eine hervorragende anatomische Darstellung erhalten und so Komplikationen von vornherein vermeiden können“, so Dr. Koch, der als „Fellow of the European Board of Surgery / MIS“ selbst ausgewiesener internationaler Experte für minimalinvasive Bauchchirurgie ist.
Gute Ernährung beugt vor
Wer selbst präventiv etwas für seine Gesundheit tun will oder vielleicht sogar schon erste Gallensteine hat, für den empfiehlt Dr. Koch eine Ernährungsumstellung auf fettarme und ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte und Hülsenfrüchte. Der Verzehr von fetthaltigen, gebratenen und stark verarbeiteten Lebensmitteln sollte vermieden werden. „Das Risiko, Gallensteine zu entwickeln, nimmt ab dem 40. Lebensjahr deutlich zu. Frauen sind zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer“, so der Arzt. „Es empfiehlt sich darum, bei den ersten Schmerzen sofort zu einem Facharzt zu gehen und den Zustand der Galle abklären lassen. Wer Beschwerden hat und zu uns in die Sprechstunde kommen will, braucht dazu nur eine Überweisung seines Hausarztes.“