Jeder Mann kann von Inkontinenz betroffen sein. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, allen voran Alter und vorangegangenen Operationen. Bei Männern tritt ein unwillkürlicher Urinverlust häufig als Folge einer Prostata-Operation (z.B. einer Prostatektomie) auf oder nach anderen operativen Eingriffen am Becken. Wenn alle konservativen Behandlungsmöglichkeiten wie gezieltes Beckenbodentraining und medikamentöse Therapien ausgeschöpft sind und nicht den gewünschten Erfolg zeigen, stehen verschiedene verschiedene Operationsmöglichkeiten der Inkontinenzchirurgie zur Wiederherstellung der Kontinenz zur Verfügung. Im Kontinenz-Zentrum der Paracelsus Klinik Düsseldorf Golzheim besprechen wir die operativen Möglichkeiten und helfen unseren Patienten, die für sie geeignete Methode zu finden (nach Überweisung durch den niedergelassenen urologischen Facharzt).
Bänder in der Inkontinenzchirurgie:
Eines der häufigsten Verfahren zur Korrektur einer männlichen Inkontinenz nach Operationen ist die Implantation eines sogenannten Advance® Bandes. Hierbei wird ein Band unterhalb der Harnröhre eingezogen, die die Harnröhre wieder in die ursprüngliche anatomische Position bringt und somit wieder ermöglicht, den Schließmuskel korrekt zu betätigen. Voraussetzung hierfür ist ein intakter Schließmuskel und eine nur leichte bis mittelgradige Inkontinenz.
Adjustierbares Band-/Kissen-System (ATOMS):
Eine innovative und schonende Operationsmöglichkeit bei Inkontinenz nach operativen Eingriffen an der Prostata ist die Implantation eines ATOMS-Systems. Dabei handelt es sich um ein genau einstellbares (adjustierbares) Kissen, das unter der Harnröhre platziert wird. Es ist für alle Grade der Harninkontinenz geeignet und kann durch seine Verstellbarkeit jeweils individuell angepasst werden. Im Vergleich zu anderen Systemen ist diese Anpassung ohne neuerliche Operation möglich, und es müssen keinerlei mechanische Teile (wie z.B. Pumpen) betätigen. Die Operation ist minimal-invasiv, die Operationszeit beträgt 30 bis 45 Minuten.
Künstlicher Schließmuskel (Artifizieller Sphinkter AMS 800/Zephyr 375)
Ein künstlicher Schließmuskel – auch artifizieller Sphinkter genannt – dient der Behandlung schwerer Formen von Harninkontinenz. In der Regel besteht ein künstlicher Schließmuskel aus drei Komponenten: einer Manschette um die Harnröhre, einer Pumpe im Hodensack und einem Reservoir. Der künstliche Schließmuskel hat eine hohe Erfolgsrate. So sind 75 bis 90 Prozent der Patienten nach der Implantation eines künstlichen Schließmuskels kontinent.