Susanne Kutzborski ist Parkinson-Nurse an der Paracelsus Klinik Bremen
13. Oktober 2022 

Parkinson Nurse im Portrait

Susanne Kutzborski nimmt sich Zeit, um auf jeden Patienten individuell einzugehen.

An Parkinson erkrankte Menschen und deren Angehörige befinden sich in einer gesundheitlichen Situation, die das gesamte Leben prägt – mit Fortschreiten der Krankheit wachsen auch die Herausforderungen. Um hier die Versorgung der Patienten zu verbessern, gibt es seit knapp 15 Jahren hierzulande „Parkinson Nurses“, speziell ausgebildete Pflegekräfte, die sich durch eine einjährige Fortbildung auf die Betreuung von Parkinson-Patienten spezialisieren.

Susanne Kutzborski ist eine solche „Parkinson Nurse“; sie arbeitet in der neurologischen Abteilung der Paracelsus-Klinik Bremen. Susanne Kutzborski ist langjährige Krankenschwester und betreut jahrelang Patienten mit neurologischen Erkrankungen bei der Paracelsus-Klinik Bremen. Primär Patienten mit Parkinson-Syndromen. 

Tätigkeitsfelder einer Parkinson Nurse

Eine Parkinson Nurse übernimmt alle Aufgaben, zu denen die behandelnden Ärzte außerhalb der Sprechstunden nicht immer die Möglichkeit haben. Mit viel Zeit und Geduld widmet sie sich den Patienten und Angehörigen, berät diese und informiert bei Veranstaltungen über Hilfsmöglichkeiten, Kontakte zu Selbsthilfegruppen oder die frühzeitige Erkennung von Komplikationen.

Eine Parkinson Nurse ist das Bindeglied zwischen Arzt und Patient. Außerdem verstehen sich Parkinson Nurses als „treibende Kraft“, um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern und so ein Mehr an Lebensqualität und Beweglichkeit zu erhalten. Die Patienten sollten aktiv gegen ihre Krankheit ankämpfen: “Wir wollen den Patienten auch vermitteln, wie wichtig es ist, auf Selbstwirksamkeit zu vertrauen”, erklärt Kutzborski. Denn: “Eine reine medikamentöse Einstellung hilft den Parkinson-Erkrankten nicht. Sie müssen sich bewegen und versuchen bestmöglich aktiv zu bleiben, denn sonst werden die Patienten immer starrer.”, so Kutzborski.

„Mir ist es ein zentrales Anliegen mehr Bewusstsein und Akzeptanz für die Krankheit ins Leben zu rufen. Parkinson-Erkrankte benötigen in ihrer medizinischen Betreuung viel Ruhe und Zeit. Die Paracelsus-Klinik Bremen schafft es durch die familiäre und persönliche Betreuung während der Parkinson-Komplextherapie individuell auf jeden Patienten einzugehen. „Das macht unser Haus und unsere stationäre Versorgung in Bremen und umzu so einzigartig und besonders für Parkinson-Patienten.“, sagt Susanne Kutzborski. 

Fit für die Pflege von Parkinson-Patienten

Doch nicht nur pflegenden Angehörigen und Parkinson-Patienten vermittelt Kutzborski die unterschiedlichsten Hilfsangebote. “Eine Pflegekraft hat in ihrer Ausbildung nichts über Parkinson gelernt, weiß nichts über Medikation und das Handling mit erkrankten Menschen”, weiß die gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin aus eigener Erfahrung. Dieses Verständnis, aber auch fachliche Informationen vermittelt sie Pflegekräften beispielsweise in Vorträgen.

Verständnis für das Gegenüber wecken ist in vielen Situationen Teil der Arbeit einer Parkinson Nurse. So sind beispielsweise Angehörige im Umgang mit dem Erkrankten, aber auch mit den betreuenden Pflegekräften hilflos: „Die Arbeitsbedingungen in einem Pflegeheim sind sportlich, aber die Mitarbeiter sind mit Herzblut dabei. Manche Angehörigen ärgern sich trotzdem, wenn etwas nicht richtig läuft – ohne zu bemerken, was hingegen alles richtig läuft, erklärt Kutzborski. Die Aufklärungsarbeit ist für eine Parkinson Nurse zentraler Bestandteil und gehört zum Berufsalltag dazu, um alle Parteien auf einen Nenner zu bringen – alles im Sinne des Patientenwohls. 

Voraussetzung ist eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege und eine mindestens zweijährige Berufserfahrung.

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