Das Zentrum für Sportmedizin und Prävention der Paracelsus Klinik Bremen betreut und versorgt das Frauen-Bundesligateam des SV Werder Bremen / kurz vor dem Saisonstart sind die Mediziner besonders gefragt
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“ – diese Fußballer-Weisheit von Sepp Herberger gilt in Bremen nicht nur „auf‘m Platz”, sondern auch „auf Station”. Denn im Zentrum für Sportmedizin und Prävention der Paracelsus Klinik Bremen im Turm Drei des wohninvest WESERSTADION arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Experten für die Gesundheit der grün-weißen Kicker – und das nicht nur für die Bundesliga-Mannschaft der Herren, sondern auch für das Frauen-Bundesligateam des SV Werder Bremen. Allgemeinmediziner, Sportpsychologen, Athletik-Experten, Kardiologen, Neurologen und Radiologen stehen bereit, um den Kampf um Tore und Punkte bestmöglich zu unterstützen. Gerade jetzt, vor dem Saisonstart der Frauen-Bundesliga am 16. September, sind sie besonders gefragt.
Vom Frauenfußball angesteckt
Ganz vorn dabei ist Dr. h.c. Volker Diehl, Praxismanager und Leiter der Abteilung radiologische Bildgebung bei Paracelsus. Er ist der medizinische Manager der Frauenmannschaft und das hat nicht nur berufliche Gründe. „Meine Nichte war schon mit vier Jahren begeisterte Fußballerin und ist mit sechs ins Mannschaftstraining eingestiegen. Ich habe das intensiv begleitet und mich fortan für Mädchen/Frauenfußball engagiert”, erklärt der begeisterte Aussdauersportler nicht ohne Stolz. Beruflich kam der gelernte Radiologietechnologe erstmals mit dem Profi-Frauenfußball in Kontakt, als im Jahr 2020 das Zentrum für Sportmedizin und Prävention der Paracelsus-Klinik aufgebaut wurde. Damals wurde ein Praxismanager und Experte für den Bereich Radiologie gesucht. „Das war und ist eine absolute Besonderheit in der sportmedizinischen Versorgung, dass wir hier in Bremen eine so hochwertige Ausstattung mit digitalem Röntgen und MRT direkt im Stadion haben”, weiß Dr. Diehl. „Da musste ich damals unbedingt dabei sein.” So wechselte er aus einer radiologischen Großpraxis, wo er unter anderem für die Diagnostik von Sportverletzungen zuständig war, im Herbst 2020 zu Paracelsus.
Einer für die Werder Frauen
Heute ist der 58-Jährige, neben der Arbeit als Praxismanager des sportmedizinischen Zentrums, Ansprechpartner für alle Fragen rund um das medizinische Wohl der Profi-Frauen des SV Werder und auch für die Betreuung der Spielerinnen im Nachwuchs-Leistungszentrum – die U15, U17 und die zweite Frauenmannschaft zuständig. Als Bindeglied zwischen den Sportlerinnen, den Trainern, den Physiotherapeutinnen, Sportwissenschaftlern und Athletiktrainern berät er nicht nur, sondern behält zum Beispiel auch die termingerechte Durchführung der Sporttauglichkeitsuntersuchungen, regelmäßige Blutuntersuchungen, Vitamin- und Elektrolytbestimmungen und vieles mehr im Blick bis hin zur Einhaltung der Hygiene-Vorschriften der DFL und DFB. „Frauenmannschaften in der Bundesliga haben häufig keinen eigenen Mannschaftsarzt auf dem Platz, wie das bei den Männern üblich ist”, beschreibt Dr. Diehl die Situation. „Die Betreuung übernehmen Physiotherapeuten, ich bin so oft es geht, bei Heimspielen dabei und unterstütze die Mannschaft, wo es geht.” Und da kann es auch schon einmal vorkommen, dass neben der medizinischen Betreuung ein aufbauendes und Mut machender Satz nach einer Niederlage ein Pflaster für die Seele ist. „Und auch dafür bin ich gern zuständig”, schmunzelt Dr. Diehl.
Bei Verletzungen schnell handeln
Bei körperlichen Verletzungen im Spiel oder beim Training kommt dann der eigentliche Vorteil der Kooperation von Paracelsus und Werder Bremen ins Spiel. Denn die gesamte Expertise der Paracelsus Klinik Bremen steht den Spielerinnen zur Verfügung. „Wir bereiten bei Verletzungen sofort die Untersuchungen vor, damit eine ambulante Behandlung umgehend stattfinden kann”, erklärt Dr. Diehl. Hier kommt dann auch sein Kollege Dr. med. Georg Tsironis zum Zug. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist erster Mannschaftsarzt der Bundesliga-Teams von Werder Bremen. „Im Prinzip sind die Verletzungsbilder identisch mit denen der Männer, also eher typisch für Fußball”, so Dr. Tsironis. „Wir haben Muskelverletzungen, Distorsionen, Verletzungen des Knie- oder Sprunggelenks, Kreuzbandverletzungen sowie Prellungen und Schürfwunden durch Tritte und Fallverletzungen an Schulter und Ellenbogen.” Hier können die Ärzte und Spezialisten der Paracelsus-Klinik Bremen schnell und unkompliziert helfen. Wird eine schwere Verletzung diagnostiziert, wenden sich Spielerinnen häufig, wie im Profifußball üblich, selbstständig oder in Zusammenarbeit mit der medizinischen Abteilung an nationale oder internationale Spezialisten, welche dann die weitere Behandlung oder Operation übernehmen. „Wenn eine verletze Spielerin die Entscheidung fällt, sich nicht direkt bei Paracelsus in Bremen operieren zu lassen, so können wir auch in diesen Fällen direkt die sportmedizinische Nachsorge übernehmen”, erklärt Dr. Diehl. „Das ist einfach, unkompliziert und nah am Standort.”
Alle Chancen zum Saisonstart
Jetzt, vor dem Start der Saison war das Team des Zentrums für Sportmedizin und Prävention noch einmal besonders gefragt. Denn es standen die vom Deutschen Fußball-Bund geforderten Sporttauglichkeitsuntersuchungen auf dem Programm. Dabei werden die Spielerinnen orthopädisch und internistisch durchgecheckt. Sollten Defizite diagnostiziert werden, kann dann noch rechtzeitig gegengesteuert werden. „Es ist aber noch nie passiert, dass wir eine Sportlerin aus dem Spielbetrieb nehmen mussten. Und auch diesmal können wir die Fans schon jetzt beruhigen: Alle Spielerinnen sind fit”, so Diehl. Das ist wichtig, denn in der letzten Saison stand die Frauenmannschaft von Werder Bremen auf dem neunten Platz und war in einen Abstiegskampf verwickelt. „Wir bei Paracelsus hoffen natürlich, dass es in dieser Saison besser läuft und tun unser Möglichstes aus medizinischer Sicht dafür”, drückt Dr. Diehl die Daumen. Am 18. September geht es im ersten Spiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam. „Das wird kein leichter Gegner”, prognostiziert der medizinische Manager der Mannschaft. „Aber unsere Frauen sind fit und wir sehen zuversichtlich nach vorn.” Das gilt nach Ansicht von Dr. Diehl übrigens auch für den Frauenfußball in Deutschland an sich. Nach der Europameisterschaft, so ist er sich sicher, wird der Frauenfußball jetzt noch weiter an Bedeutung gewinnen.