Die Aromapflege ist in der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck seit vielen Jahren Teil der stationären Patientenversorgung
Wer kennt ihn nicht, den sterilen Krankenhausgeruch nach Desinfektions- und Reinigungsmitteln? Anders ist das in der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck. Hier schweben wohlriechende Düfte auf den Stationen durch die Luft – das gehört seit vielen Jahren zum Konzept der Häuser.
Mal zitronig-frisch, mal nach Vanille oder Lavendel. In den Paracelsus Kliniken in Adorf und Schöneck wenden die Pflegekräfte ätherische Öle zum Wohle der Patienten und auch des Pflegepersonals an. Die Aromapflege ist seit 16 Jahren Teil der pflegerischen Patientenversorgung an der Klinik.
Ätherische Öle werden schon seit Jahrtausenden zu medizinischen und kosmetischen Zwecken genutzt. Die Duftstoffe sind zugleich pflanzliche Heilmittel, die in sehr geringer Dosierung sowohl bei gesunden als auch kranken Menschen angewendet werden können. „Die individuelle Anwendung der verschiedenen Aromaöle verbessert unter anderem das Wohlbefinden, stärkt die Lebenskraft und fördert die Genesung. Sie aktivieren die Selbstheilungskräfte und unterstützen so einen positiven Effekt auf die medizinische Therapie. Aromaöle wirken sowohl auf das Nervensystem als auch direkt auf Organe oder das Gewebe“, erklärt Pflegekraft Benita Meinel, die als ausgebildete Aromabehandlerin die Wirkungsweise der Öle bestens kennt.
„Aromafeen“ sorgen für korrekte Anwendung
Vor 16 Jahren hat Benita Meinel die Aromapflege an der Paracelsus Klinik Adorf/Schöneck eingeführt. Mittlerweile gibt es auf allen Stationen speziell ausgebildete Aromaschwestern und -pfleger. Regelmäßig tauschen sich die für die Aromapflege zuständigen Mitarbeitenden aus und haben in Schwester Benita stets eine kompetente Ansprechpartnerin: „Was kann man dem Patienten zur Schmerzlinderung geben oder wie kann ich das Hautbild stabilisieren? Lindert eine bestimmte Mischung Erkältungsbeschwerden kann ich Fieber senken? Das sind Fragen, die an mich gerichtet werden“, berichtet die erfahrene Pflegekraft.
Für die korrekte Anwendung der ätherischen Öle wurden hausinterne Standards festgelegt.
Spezielle Öle auf jeder Station
Die chirurgischen und orthopädischen Stationen arbeiten überwiegend mit dem Akuteinreibungsöl, um blaue Flecken schneller zum Abklingen zu bringen. Zum Schutz und zur Pflege der Haut kommt auch das Hautstärkungsöl zum Einsatz.
Auf den internistischen Stationen profitieren die Patienten durch die Anwendung von Entspannungsölmischungen, dem Hautstärkungsöl und dem Atemaktivöl.
Auch auf der Palliativstation werden ätherische Öle angewandt. Besonders beruhigende ätherische Öle wie Lavendel, Benzoe Siam, Rose, Vanille auch Zirbelkiefer – finden ihre Anwendung.
Lemongras, Cajeput und Grapefruit sind die Muntermacher unter den Ölen.
Chronische Schmerzen lindern
Auch Schmerzpatienten profitieren enorm von der heilsamen Wirkung ätherischer Öle.
Beispielsweise hilft Pfefferminzöl bei Migräne, gegen innere Unruhe und Schlafstörungen hilft Lavendel. Tonkaöl wirkt schmerzlindernd und einhüllend.
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten
Die Öle werden in beiden Kliniken in einer Duftlampe angewendet. Diese steht auf dem Stationsflur, im Patientenzimmer oder ist auch für das Wohlbefinden des Personals gedacht. Die Öle werden zur Raumbeduftung auch in der Notaufnahme, der Physiotherapie, in der Patientenaufnahme oder beim Röntgen verwendet. Zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten sind Bäder, zur Körperpflege, Fußbäder, Auflagen und Wickel. Die Aromaanwender sind kreativ, so wird auch mal ein Blumenstrauß oder eine einzelne Rose beduftet.
Doch nicht jeder verträgt die aromatische Behandlung. „Bevor man die Öle anwendet, sollte man am Unterarm einen Allergietest durchführen“, erklärt Benita Meinel.
Sind diese Aromaöle nur für stationäre Patienten
Viele Patienten wollen auch nach dem Krankenhausaufenthalt von den ätherischen Ölen profitieren und diese in Ihren Alltag integrieren. Die Aromabehandler*innen beraten die Patientinnen und Patienten zu den Anwendungen im häuslichen Umfeld und zum käuflichen Erwerb in ihrer Heimatapotheke. Für Fragen zur Anwendung stehen sie auch nach dem Krankenhausaufenthalt telefonisch zur Verfügung.
Tipps für die Anwendung von Aromaölen.
Aromatherapie to go: ein Roll-on selbst gemacht
1 leeren Roll-on (erhältlich in Drogeriemärkten)
10 ml Pflanzenöl (Jojobaöl oder Mandelöl)
5-6 Tropfen ätherisches Öl (in Apotheken erhältlich)
Hilfe bei Kopfschmerzen – Zwei Tropfen Lavendel fein und ein Tropfen Melisse.
Ölmischungen zur Entspannung – Je ein Tropfen Neroli 10%, Vanille und Rose türkisch 10%.
Ölmischungen zur Förderung der Konzentration – Zwei Tropfen Limette und je ein Tropfen Pfefferminze und Rosmarin.
Sie können, je nach Bedarf, somit die ätherischen Öle wohldosiert auf Stirn, Schläfen, Nacken oder Handpulse auftragen.