Als erstes Krankenhaus im Großraum Hamburg und Schleswig-Holstein setzt die Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg beim Einsatz einer Knieprothese auf die Unterstützung durch einen OP-Roboterarm. Die MAKO genannte Technologie ermöglicht den Einsatz eines künstlichen Kniegelenks mit idealer und millimetergenauer Positionierung. Ein optimaler Sitz der Prothese kann so mit hoher Sicherheit erreicht werden – Voraussetzung für ein schmerzfreies Leben mit einem künstlichen Gelenk.
Wenn ein OP-Roboter beim Einsetzen des künstlichen Kniegelenks den Spezialisten für Endoprothetik assistiert, gehört die Klinik auch bundesweit zu den medizinischen Vorreitern auf diesem Gebiet. Denn in ganz Deutschland bieten derzeit nur rund 25 Kliniken die OP mit dem Mako Roboterarm der Firma Stryker an.
Die Spezialisten für Endoprothetik der Klinik rund um den Chefarzt Dr. med. Jürgen Ropers sind überzeugt von den Vorteilen der roboterassistierten Chirurgie: „Wir planen eine OP immer auf Grundlage eines CTs. Nun füttern wir jedoch den MAKO Roboter mit diesen patientenindividuellen Daten. Die OP-Planung ist dadurch gegenüber bisherigen Eingriffen noch einmal verbessert. Während des Eingriffs ermöglicht uns dann unser Roboter-Assistent eine außergewöhnliche Präzision beim Sägen der Knochen“, erläutert Ropers.
Die Vorteile für die Patienten sind spürbar: Sie profitieren von einer größeren Patientensicherheit. Außerdem ist das künstliche Gelenk beweglicher, Schmerzen nach der Operation verringern sich. Und die Patienten sind im wahrsten Sinne des Wortes schneller wieder auf den Beinen und können damit auch schneller eine anschließende Rehabilitation antreten. „Studien zufolge können Patienten, die mit einem MAKO operiert wurden, schneller wieder ihre Alltagstätigkeiten aufnehmen“, so Dr. Jürgen Ropers, Chefarzt der Abteilung für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wirbelsäulenchirurgie.
Mit 3D-Modell zur präzisen Knieprothese
Eine OP-Planung auf Grundlage eines CT-Bildes gehört auch bei bisherigen Gelenkersatzoperationen zum Standard. Die Planungssoftware des MAKO Roboters errechnet dann auf Basis der Röntgenbilder ein 3D Modell. Das System macht anschließend Vorschläge zur Wahl der Prothesengröße und Positionierung der Sägeschnitte. Der erfahrene Operateur kann diese Vorschläge weiter optimieren und auch während der OP noch auf nötige Veränderungen reagieren. Neben der optimierten und präzisen Planung ergeben sich die eigentlichen Vorteile für den Operateur jedoch während des Eingriffs. Assistent Mako gibt dem Arzt beim Sägen des Knochens eine Echtzeitrückmeldung durch grüne bzw. rote Leitlinien – vergleichbar einem Spurhalteassistenten im Auto. So lässt sich die Planung auf Grundlage der patientenindividuellen Anatomie 1:1 umzusetzen. Dabei arbeitet die elektronisch gesteuerte Säge mit einer ausgesprochen hohen Präzision – sie ist 1 mm bzw. 1 Grad genau. Diese Genauigkeit ist mit dem Einsatz von bisher verwendeten Schnittschablonen und Schneidelehren von Hand nicht zu erreichen.
Der Operateur bleibt Chef im Ring
Der MAKO Roboter hilft dem Arzt also bei der Operation, dennoch bleibt der Chirurg weiterhin der wichtigste Akteur im OP. Nur durch seine Muskelkraft lässt sich die elektronische Säge führen. Bei einer Abweichung von der Planung stoppt der Sägevorgang automatisch. Präzision und Patientensicherheit stehen im Vordergrund dieser neuen Operationstechnik, die weltweit etabliert ist und nun auch hierzulande auf dem Vormarsch ist. „Als moderne Klinik wollen wir unseren Patienten die bestmögliche und qualitativ hochwertigste medizinische Versorgung bieten. Wenn medizinische Innovationen das Beste des Menschen mit dem Besten der Künstlichen Intelligenz verknüpfen, dann ist das genau der Weg, den wir hier an der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg einschlagen möchten“, erklärt Dr. Jürgen Ropers im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung an der Klinik.