Die Telefonaktion des Vereins Herzblut für Sachsen-Anhalt mit Unterstützung der Paracelsus-Harz-Klinik am vergangenem Samstag war ein voller Erfolg. Insbesondere zu Beginn der zweistündigen Telefonsprechstunde nutzten so viele Interessierte und Betroffene die Gelegenheit, Experten zu Herzerkrankungen in Zeiten der COVID-19-Pandemie zu befragen, dass die Telefonleitungen heiß liefen. Auch wenn die Anrufenden zum Teil länger warten mussten, bis sie ihren Ansprechpartner in der Leitung hatten, war die Resonanz äußerst positiv. „Die Menschen sind dankbar für ein solches Informationsangebot. Der Austausch mit einem Arzt ist angesichts der Pandemiesituation für viele Betroffene erschwert, mit einer solchen Telefonaktion können wir den Bedarf nach Information und Gespräch ein wenig auffangen“, erklärt apl. Prof. Dr. med. habil. Axel Schlitt, Leitender Chefarzt Kardiologie und Diabetologie der Paracelsus-Harz-Klinik Bad Suderode und Vorsitzender des Vereins Herzblut für Sachsen-Anhalt e.V.
Der Großteil der Anrufe kam aus den Städten Magdeburg, Halle (Saale), Quedlinburg und Bitterfeld aber das Bundesland war von Norden (Salzwedel) bis Süden (Schkopau) und Westen (Wernigerode) bis Osten (Jessen) vertreten.
Am häufigsten wurden die Themen Herzrhythmusstörungen, Blutverdünnung, Herzoperationen und Herzmedikamente besprochen. Patienten mit Symptomen einer Herzrhythmusstörung beklagten zum Beispiel Herzrasen und Herzstolpern, das im Langzeit-EKG nicht erfasst wurde. Hier empfiehlt sich der Einsatz von EKG-Uhren (Smartwatch) zum selbstständigen Registrieren der Rhythmusstörung, um eine eventuell notwendige Therapie nicht zu verzögern. Bei älteren Patienten mit Vorhofflimmern standen Fragen nach einer Katheterablation im Vordergrund. Hier konnten die Experten versichern, dass ein solcher Eingriff auch im höheren Alter noch möglich ist. Auch die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Medikamente zur Blutverdünnung interessierte viele Anrufer, sie erhielten wertvolle Hinweise darüber, welche Medikamente eventuell bei bestimmten Voraussetzungen, wie zum Beispiel nach mechanischem Herzklappenersatz, am besten geeignet sind.
Ganz deutlich wiesen die Experten noch einmal darauf hin, dass nach einer Herzoperation sowie einer Intervention wie Stentversorgung der Herzkranzarterien oder Mitraclip eine jährliche Kontrolle beim Kardiologen wichtig und wünschenswert ist und auch der Hausarzt auf eine optimale medikamentöse Einstellung insbesondere des Blutdrucks achten sollte. Wider Erwarten wurden Fragen zum neuen Coronavirus (SARS-CoV-2) in Zusammenhang mit Herz-Kreislauferkrankungen nur von sehr wenigen Interessierten gestellt.
Es standen Spezialisten zu sieben Themenschwerpunkten Rede und Antwort. Informationen bekamen Anrufer unter anderem zu den Themen Herzrhythmusstörungen (Dr. Petra Schirdewahn), Blutverdünnung/Gerinnungshemmer (Prof. Dr. Daniel Sedding, Halle-Saale), Covid-19 und Herzerkrankungen (Dr. Katharina Hendrich, Zwickau), Herzchirurgie (PD Dr. Britt Hofmann, Halle-Saale), Herzinfarkt/Stents (apl. Prof. Dr. Hendrik Schmidt, Magdeburg), Allgemeine Kardiologie (Dr. Simone Heinemann-Meerz, Halle-Saale), Rehabilitation (apl. Prof. Dr. Axel Schlitt, Bad Suderode).