Andrews Osei, Krankenpfleger in der Paracelsus-Klinik Osnabrück, hat eine Spendenaktion für das Krankenhaus Komfo Anokye Teaching Hospital in Kumasi in seiner Heimat Ghana initiiert und ist froh, dass trotz aller Hürden in der Coronazeit alles gut gelaufen ist und die ersehnte Ware Ende April vor Ort entgegengenommen werden konnte. Seinem Arbeitgeber ist er dankbar für die großzügige Unterstützung – und dieser weiß das persönliche Engagement sehr zu schätzen: „Wir versuchen selbstverständlich solche großartigen Aktionen zu unterstützen – zumindest im Rahmen unserer Möglichkeiten – und es macht mich natürlich stolz, wenn es eigene Mitarbeiter sind, die sich für andere einsetzen und so viel Kraft und Zeit dafür investieren“, erklärt Klinikmanagerin Christiane Kuhne.
In einer Vorbereitungszeit von etwa einem Jahr hat Osei verschiedene Medizinprodukte in seinem privaten Keller angesammelt, die die Paracelsus-Klinik Osnabrück spendete. Dazu zählen beispielsweise verschiedene OP-Instrumente wie Einwegscheren, Pinzetten, neurochirurgische Sonden oder auch OP-Schutzkleidung und Mund-Nasen-Schutze. Die Materialien hat er in mühsamer Arbeit in Kartons verpackt, neu beklebt und beschriftet. Damit konnte ein ganzer Standard-Container gefüllt werden, der Ende Februar ab Amsterdam zum Hafen von Tema in Ghana verschifft wurde und Anfang April dort eintraf. Der Krankenpfleger organisierte dabei nicht nur die gesamte Logistik über eine niederländische Cargofirma, sondern streckte auch die dafür anfallenden Kosten in Höhe von rund 2.000 Euro vor, die ihm das Komfo Anokye Teaching Hospital noch zurückerstatten will.
Die Beweggründe für seine Aktion liegen vier Jahre zurück: Damals besuchte Osei nach
21 Jahren seine ursprüngliche Heimat Ghana und ihm fiel auf, dass es vor Ort an vielen Ecken an medizinischer Versorgung mangelt. „Ich habe mir Gedanken gemacht, was ich persönlich unternehmen kann, um dem Ganzen ein wenig entgegenzuwirken“, erzählt der Krankenpfleger Osei. „Dabei habe ich mich immer wieder gefragt, was ich Gutes tun kann, um den Menschen dort ein Lächeln zu schenken.“
Er bat seine Schwester um Unterstützung, die Koordination der Aktion vor Ort in Ghana zu übernehmen. Da sie in Ghana die Königin einer kleinen Region und in etwa mit einer Ortsvorsteherin gleichzustellen ist, hat sie einen gewissen Einfluss und ihr Wort Gewicht. Sie kümmerte sich um den Informationsaustausch mit einem Arzt des Krankenhauses sowie um die Annahme der übersandten Medizinprodukte. Diese mussten 300 Kilometer vom Hafen Tema zu ihr nach Hause geliefert werden, wo sie diese dann auf mögliche Beschädigungen überprüft hat. Anschließend organisierte sie die Lieferung von ihrem Zuhause an das Krankenhaus in Kumasi und hat die Ware dann vor Ort persönlich überreicht.
Die Aktion ist im Krankenhaus auf sehr große Dankbarkeit gestoßen und die Mitarbeiter sind glücklich über diese großzügige Spende. Das Krankenhaus mit rund 1.200 Betten kann nun bei wichtigen Operationen auf notwendige Medizinprodukte zurückgreifen. Die Spendenaktion hat vor Ort und überregional für große Aufmerksamkeit gesorgt und Andrews Osei ist zufrieden: „Jetzt bin ich glücklich und es motiviert mich weiterzumachen.“ Er sammelt bereits wieder fleißig und funktioniert dafür gerne erneut seinen privaten Keller um.