5. Januar 2022 

Impfangebot am Raschplatz

Paracelsus Klinik Langenhagen bietet niederschwellig eine Impfung gegen eine Corona-Infektion an.

Mitarbeiter der Paracelsus Klinik Langenhagen haben am vergangenen Dienstag am Raschplatz hinter dem Bahnhofsgebäude Menschen geimpft, die bisher andere öffentliche Impfangebote nicht wahrgenommen haben. „Es war eine extrem lehrreiche Erfahrung für uns, und ein voller Erfolg, diese Impfaktion durchzuführen“, erklärt Joachim-Peter Biniek, der als verantwortlicher Impfarzt die Aktion betreute.

Das Impfangebot fand im Rahmen der wöchentlichen Essensausgabe des Bollerwagen Cafés Hannover statt. Jeden Dienstag verteilen dort Mitarbeiter des Vereins ehrenamtlich Essensspenden an Menschen, die auf der Straße leben oder anderweitig bedürftig sind. Durch private Kontakte war die Zusammenarbeit zwischen dem Verein und der Paracelsus Klinik entstanden und innerhalb von 48 Stunden organisiert worden. Die vier Klinik-Mitarbeiter Joachim-Peter Biniek, Hygienearzt der Klinik, Stella Nafziger, Assistentin der Klinikleitung, Petra Podlasly, Chefarztsekretärin und Helene Vestermann, Hygienefachkraft, richteten in einem Zelt das provisorische Mini-Impfzentrum ein.

Ganz deutlich wurde während der vierstündigen Impfaktion, dass es für obdachlose und oft suchtkranke Menschen schwierig ist, herkömmliche Impfangebote anzunehmen. Scham, sich in einem öffentlichen Gebäude in eine Warteschlange einzureihen, Schwierigkeiten, pünktlich einen Termin wahrzunehmen oder auch Unwissenheit über bestehende Impfangebote können Gründe sein, warum Menschen, die auf der Straße leben, nicht geimpft sind. „Wir haben eindrücklich gelernt, dass ein absolut niederschwelliges Impf-Angebot notwendig ist, um auch diesen schwer belasteten Menschen außerhalb des normalen gesellschaftlichen Lebens überhaupt eine Impfung zu verabreichen“, erklärt Biniek. Vor Ort war das Interesse groß, zahlreiche Fragen hatten die vier Paracelsus-Mitarbeiter zu beantworten. Neben den Corona-Schutzimpfungen wurden auch einige Grippeschutzimpfungen wahrgenommen. Als außerordentlich wichtig empfanden die Initiatoren der Aktion die Gespräche mit den Betroffenen. Denn manch einer wusste wenig über die Impfungen. So konnten Zweifel ausgeräumt werden und das Vertrauen in eine Impfung verbessert werden.

Erfreulich war für die Initiatoren auch, dass ein Teil der Menschen, die sich impfen lassen wollten, bereits geimpft waren, allerdings lag die letzte Impfung erst wenige Wochen zurück. Eine Auffrischungsimpfung konnte deshalb nicht verabreicht werden, da mindestens vier Monate zwischen Erst- und Zweitimpfung oder Booster-Impfung vorgesehen sind, um einen guten Impfschutz zu erzielen. „Wir haben uns über jeden gefreut, der bereits geimpft war und sind stolz darauf, nun weiteren Menschen einen Impfschutz ermöglicht zu haben. Wenn es möglich ist, werden wir die Aktion wiederholen, um weitere Menschen zu erreichen und so unseren Teil zur bundesweiten Impfkampagne beizutragen“, erklärt Biniek.

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