10. Februar 2023 

Jubiläumsfeier zur 500. robotergestützten Prothesen-Operation

Bremen, 10. Februar 2023: Das neue Jahr startet bei der Paracelsus-Klinik Bremen mit einer Erfolgszahl. Am 10. Februar 2023 fand die 500. robotergestützte Implantation eines künstlichen Kniegelenkes in den Räumlichkeiten der Paracelsus-Klinik Bremen statt. Dieses zurzeit modernste Instrument zur Implantation von künstlichen Hüft- und Kniegelenken ist seit Anfang 2020 in der Paracelsus-Klinik Bremen im Einsatz. Der OP-Roboter MAKO ist eine Entwicklung des Medizinprodukteherstellers Stryker.

„Ich freue mich sehr, heute zusammen mit meinem Team die 500. Operation mit dem MAKO zu feiern. Für uns alle ist das ein besonderer Tag, denn wir sehen jeden Tag die Vorteile, die das Robotersystem für unsere Patienten bedeutet“, erklärte Dr. den Hertog, Chefarzt der Orthopädie. Den Hertog führte die 500 MAKO-Operation persönlich durch und schon wenige Stunden später besuchte der erfahrene Operateur die Patientin Frau Blume am Bett, um sich ein Bild vom Befinden der Patientin zu machen. Und die berichtete erleichtert: „Ich habe mich ganz bewusst für eine Operation mit dem MAKO-System entschieden, in der Hoffnung, schnell und möglichst schmerzfrei wieder auf die Beine zu kommen. Ich bin guter Hoffnung, dass das klappt, denn dass ich meine ersten Schritte heute schon machen konnte, hätte ich nie gedacht“.

MAKO – der präzise Assistent des Operateurs

Der Roboter-Arm operiert nicht selbst, sondern assistiert dem Orthopäden bei der Arbeit – dank seiner Unterstützung können die Orthopäden noch präziser operieren und es geht weniger gesundes Knochengewebe verloren. Mithilfe einer Computertomographie wird bereits vor der Operation ein dreidimensionales Bild vom Gelenk erstellt. Durch diese 3D-Bilder wissen die Operateure genau, wie die knöchernen Verhältnisse im Gelenk sind und planen anhand dieser Informationen millimetergenau, wie das künstliche Gelenk optimal eingesetzt und verankert werden kann. „Der Vorteil des Systems ist die hochpräzise Platzierung der Prothesenkomponenten im menschlichen Körper sowie die intraoperative Anpassung an die patientenindividuelle Gelenkanatomie. Für unsere Patienten bedeutet dies die bestmögliche Chance zur Wiedererlangung ihrer vollen Lebensqualität,“ streicht Dr. den Hertog heraus. „Aber der Roboter macht dabei nichts von allein, die Kontrolle hat immer der Operateur“, ergänzt Geschäftsführer Florian Distler, der wesentlich für die Einführung des MAKO-Systems bei den Paracelsus Kliniken verantwortlich war.

Fit in fünf Tagen

Nach der Operation sind die Patientinnen und Patienten dank der schonenden Methode wieder schnell auf den Beinen – das liegt auch an dem „Fast Track“-Konzept, das die Orthopädie in Zusammenarbeit mit der Physiotherapie, der Pflege und der Anästhesie in der Paracelsus-Klinik Bremen einsetzt. Mit diesem Konzept werden Patientinnen und Patienten kurz nach der Operation mobilisiert, sofern es ihr Zustand zulässt. Hierbei werden verschiedene Gangübungen gemacht, die zunächst durch die Physiotherapie begleitet und im weiteren Verlauf der Genesung eigenständig durchgeführt werden können. Durch die frühe Mobilisierung kommt es zu weniger Komplikationen, geringerem Schmerzmittelbedarf und einer Verbesserung des OP-Ergebnisses.

Die klinischen Ergebnisse bei Patienten, die mit dem MAKO operiert werden, sind verblüffend. Die Patienten stehen am Operationstag bereits auf, sie haben geringe bis erträgliche Schmerzen und sind in der Lage, ohne Gehhilfen zu gehen. Das Therapieziel ist die Entlassung nach 4-5 Tagen (Fit in Fünf Tagen), ohne dass die Patienten noch Gehhilfen benötigen. Die Alltagstauglichkeit ist nach dieser Zeit in 99% der Fälle gegeben. Durch die frühe Mobilisation nach der Operation kann der Schmerzmittelverbrauch erheblich gesenkt werden. Zudem ist eine Reha-Maßnahme nach der Operation mit dem MAKO-Roboter in vielen Fällen entbehrlich. Durch das Pre-Reha-Konzept, mittels Krankengymnastik vor der Operation, sind die Patienten motorisch bereits auf die Situation nach der Operation vorbereitet und können in häuslicher Umgebung mit ambulanter Physiotherapie nachbehandelt werden.

Ausgestattet mit einer großen Torte und Blumen stattete Dr. den Hertog am Ende eines langen Operationstages dem Orthopädie-Team einen Besuch ab. Und machte deutlich: “Die Entwicklungen in der Orthopädie gehen eindeutig Richtung Digitalisierung und Roboterassistenz. Der entscheidende Faktor für den Erfolg einer Behandlung ist und bleibt jedoch der Mensch. Insofern danke ich meinem gesamten Team, denn die 500 Operationen mit dem MAKO sind vor allen Dingen eine Teamleistung“.

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