- Experte für Wirbelsäulenchirurgie an der Paracelsus Klinik Hemer warnt vor Verschlimmerungen durch verschleppte Behandlung
- Warnsignale des Körpers ernst nehmen
„Ich hab‘ Rücken” – das kennt in Deutschland jeder dritte Erwachsene. Denn Rückenbeschwerden gehören zu den großen Volksleiden. Durch die besondere Belastung beim aufrechten Gehen, durch häufiges Sitzen und Bewegungsmangel kommt es im Laufe des Lebens zu Verschleißerkrankungen der Wirbelsäule, die oft schwerwiegende Beeinträchtigungen der Lebensqualität mit sich bringen. Allein rund 140.000 Bandscheibenoperationen werden in Deutschland pro Jahr durchgeführt. „Der gelegentliche ‘Hexenschuss’ ist harmlos, aber Instabilitäten, Deformitäten, oder sogar Brüche, Tumore und Entzündungen der Wirbelsäule führen zu teils anhaltenden Schmerzen und schweren Erkrankungen die rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden müssen”, erklärt Dr. med. Karsten Knizia, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Paracelsus Klinik Hemer. „Wir haben in den vergangenen eineinhalb Jahren jedoch feststellen müssen, dass viele Patienten aus Angst vor einer Covid-19-Infektion zu spät zum Arzt gehen und selbst schwere Schmerzen über einen langen Zeitraum aushalten. Wer länger als sechs Wochen Schmerzen hat und eine ernsthafte Rückenerkrankung verschleppt, muss mit einer Chronifizierung und erheblichen Verschlechterung seines Gesundheitszustands rechnen.” Niemand müsse Bedenken haben, in die Klinik zu kommen, so der Arzt, die Paracelsus-Klinik Hemer habe ein hervorragendes Hygienekonzept und noch nie eine Ausbruchsituation erlebt. „Wir raten dringend dazu, Warnsignale des Körpers wie Lähmungen und Schmerzen ernst zu nehmen und rechtzeitig zum Hausarzt oder niedergelassenen Orthopäden zu gehen”, so Dr. Knizia. „Insbesondere wenn Schmerzen in die Beine oder Arme ausstrahlen, sind das Alarmsignale.“
Schonende Behandlung zählt
Werden bei der Untersuchung des niedergelassenen Arztes gravierende Probleme festgestellt, folgt oft eine Überweisung ins Krankenhaus. Allein in der Paracelsus Klinik Hemer werden jährlich 450 Patienten mit Rückenproblemen stationär behandelt, davon 150 operativ. „Häufigste Erkrankungen bei uns sind Bandscheibenvorfälle, Wirbelbrüche bei Osteoporose, degenerative Erkrankungen der Lenden- und Halswirbelsäule sowie die Spinalkanalstenose, eine Verengung des Kanals in der Wirbelsäule, durch den das Rückenmark verläuft”, erklärt Dr. Knizia, der vor drei Jahren von den Städtischen Kliniken Dortmund in den Märkischen Kreis gekommen ist. In Hemer wird den Patienten möglichst schonend geholfen. Schmerzen werden, wenn möglich, immer zuerst konservativ, das heißt ohne Operation oder mit der kleinstmöglichen operativen Maßnahme behandelt. Dazu gehört zum Beispiel die Schmerztherapie mit der wirbelsäulennahen Infiltration von Medikamenten. Erst wenn die nicht mehr helfen, steht eine Operation der Wirbelsäule an. Dabei können sich die Patienten auf die hohe Expertise der Ärzte und auf eine Behandlung verlassen, die nach den Empfehlungen der wirbelsäulentherapeutischen Fachgesellschaften vorgenommen wird und von der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft zertifiziert ist. Besonderer Vorteil in Hemer ist die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der Wirbelsäulenchirurgie mit der neurologischen und unfallchirurgischen Abteilung. „Unser Haus ist hier gut aufgestellt. Darüber hinaus sind wir dank neuester digitaler Röntgentechnik und OP-Mikroskopie in der Lage, auch komplexe mikrochirurgische Operationen mit großer Sicherheit und Professionalität durchzuführen”, erklärt Dr. Knizia.
Nach der OP gut aufgehoben
Auch nach der Entlassung bietet die Paracelsus Klinik Hemer eine weitere ambulante physiotherapeutische Betreuung vor Ort und bei Bedarf auch Nachuntersuchungen an. „Wir lassen unsere Patienten in Hemer nach der OP nicht allein und kümmern uns auch um die Anschlussbehandlung bis zur Beantragung einer Reha“, erklärt Klinikmanagerin Barbara Bieding und verweist auf die Therapiepraxis ,,Reha-Zentrum-Hemer“ der Märkischen Kliniken. Sie ist in den Räumen der Paracelsus-Klinik untergebracht und seit fünf Jahren ein Erfolgsmodell. Zum multiprofessionellen Team des Therapiezentrums gehören sowohl Physiotherapeuten, als auch Ergotherapeuten, Sporttherapeuten und Logopäden. „In dieser Kombination sind wir mit unserem Wissen im Märkischen Kreis einzigartig und können aufgrund unserer relativ geringen Bettenzahl den Patienten eine sehr individuelle Behandlung zukommen lassen”, freut sich die Klinikmanagerin.